DE-ÖKO-039
Frauenberg 2022: ein Ticket zum Olymp!
97 Punkte bei Parker, Suckling & Meininger, dazu 19/20 P im Weinwisser, 18,5 Punkte bei Jancis Robinson: die höchste Wertung für ein Riesling-GG!
Irgendwie ist beim Frauenberg der Wurm drin, wenn’s um den Ausdruck von Terroir geht. Ja, man hat das Gefühl, dass sich die Herkunft der Böden, das wichtigste Element des Terroirs einfach nicht leugnen lässt, sich regelrecht zu Tage fördern will. Denn unsere erste Assoziation bei der Fassprobe der Rieslings von legendärer, übrigens erster erworbenen Lage, bei Weingutsgründung vor 30 Jahren, brachte ein ähnliches Ergebnis hervor. Dieser Frauenberg riecht wie feinster Blanc-de-Blancs-Champagner. Und zwar nach kreidigen Böden. Genau von diesen stammt er, so wie auch Chardonnay aus Chablis und Champagne. Und obwohl wir es hier mit verschiedenartigen Rebsorten zu tun haben, besitzen all diese eine Gemeinsamkeit, ihren genius loci: den Boden.
Verantwortlich hierfür ist das durchgängig weiße Bodenprofil des Frauenberg. Die Flörsheimer Lage hat eine Kalkschotter- Auflage, wohingegen der Unterboden aus nichts anderem als reinem Kalkfels besteht. Die Trauben reifen hier besonders gut aus und die Stöcke sind regelmäßig von kühlen Winden durchzogen. Hier wurzeln die Reben sehr tief, denn nur so kommen sie im kargen Boden an Nährstoffe. Für Carolin Spanier-Gillot gibt es kaum einen anderen Wein, der sich mit der Reife besser entwickelt. Allerdings muss man sich bei diesem mannigfaltigen Wein gedulden, bis er all seine vielen Schichten entblättert. Er erscheint uns so massiv und nobel zugleich wie italienischer Carrara-Marmor.
H. O. Spanier hat klare Bilder von seinen Großen Gewächsen im Kopf. Und in der Tat, sie unterscheiden sich wie die großen Meisterwerke von Malern, besitzen aber bei aller Diversität stets die klare Handschrift des dahinterstehenden Künstlers. „Die Purheit und Feinheit des Frauenberg begeistert mich. Ich liebe diesen Wein in seiner Feinheit. Denn die große Stärke des Frauenberg ist das Subtile. Es ist kein Lautsprecher-Wein, er braucht keine Wildheit, ist nicht künstlich. Das extrem Reduzierte ist in Zeiten wie diesen extrem wohltuend.“
Es war „unser flight“ auf dem Weingutsbesuch bei Caroline und H. O.: Das Große Gewächs aus dem Frauenberg und das Pettenthal von Kühling-Gillot. Für uns im Jahrgang 2022 zwei unterschiedliche Wege, die unmittelbar ins Olymp führen. Es ist wieder dieser pure Kalkausdruck, der das Bouquet zusammenfasst, die Frucht kaum auftauchen lässt und so von der „zweiten Ebene (Gault&Millau Weinguide Deutschland 2023) berichtet. Der Riesling vom Frauenberg ist intensiv aber feinst poliert. Am Gaumen hält ihn ein Korsett aus Gerbstoffen und Extrakt, „das pure Mineral“ (Caroline) kommt hier zur Geltung, neben der allenfalls milden Zitrusnote, die doch viel mehr an Zitronenmelisse erinnert, findet sich quasi keine nennenswerte Frucht. Das Große Gewächs vom Pettenthal ist ihm in seiner Kargheit am dichtesten auf den Fersen. Es war ein göttlicher Flight und eine absolute Bereicherung, zwei Weine für die Ewigkeit und Präzisionsfanatiker, zu denen wir uns zählen. Ganz starke Rieslinge. Beim Frauenberg haben wir in den letzten Jahren den größten Überraschungseffekt, wohl auch, weil Hans Oliver mit seiner ersten Lage die innigste Bindung besitzt. Diese einzigartige Verbindung spiegelt sich auch im Wein wider. Ist das nicht wunderbar, wenn nicht gar überwältigend?
Ab Freigabe im Dezember 2023. Höhepunkt wohl ab 2028 bis 2053
Das immer wieder großartige Riesling-GG aus dem Frauenberg –Hans Olivers erste eigene Lage überhaupt – ist das Zugpferd von Battenfeld Spanier.