DE-ÖKO-039
Finesse und Individualität, puristisch, elegant – und wieder einmal fantastisch! 98 Punkte - Meininger SOMMELIER
Die Frauen, die im 13. Jahrhundert gemalt wurden, also die Frauen des Adels, wurden meist mit einen Teint wie Alabaster dargestellt. Der Boden des Frauenbergs sieht ganz ähnlich aus, denn er besteht aus kreidigem Kalkgestein, das manchmal so weiß erscheint wie das der Côte des Blancs in der Champagne. Der Name des Weinbergs hat jedoch einen anderen Ursprung. Er wurde erstmals 1290 als „an frauwenhalten“ erwähnt und war im Besitz eines Nonnenklosters.
Der Weinberg in Nieder-Flörsheim liegt auf einer Höhe von 250 Metern und hat eine kalkhaltige Schotterdecke, während der Untergrund aus reinem Kalkgestein besteht. Hier reifen die Trauben besonders gut, und die Reben werden regelmäßig von kühlen Winden gestreift. Um an die Mineralien zu gelangen, müssen sie sehr tief wurzeln, was noch dadurch verstärkt wird, dass sie auch das Wasser aus der Tiefe holen müssen, da man bei Battenfeld-Spanier seit 2005 nicht mehr bewässert. Die Trauben vom Frauenberg werden von Hand gelesen, streng selektiert, spontan vergoren und in Stückfässern ausgebaut.
„Die Reinheit und Finesse des Frauenbergs begeistert mich“, erklärt H. O. seine Zuneigung zu diesem Weinberg, den er wie alle anderen Lagen seines Weinguts aus dem Nichts wieder in den Fokus der Weinöffentlichkeit gerückt hat. „Ich liebe diesen Wein wegen seiner Finesse. Denn die große Stärke des Frauenbergs ist die Feinheit. Er ist kein Lautsprecherwein, er braucht keine Wildheit, er ist nicht gekünstelt. Das extrem Reduzierte ist in Zeiten wie diesen extrem wohltuend.“ Tatsächlich wirkt dieser Riesling vom Frauenberg intensiv, aber fein poliert wie eine Alabasterbüste. In der Nase bietet das Große Gewächs Rauch, Noten von Nüssen, Zitrone, Melisse und Zitronengras, einen reifen gelben Apfel und etwas Reneklode, dazu etwas Lanolin, was schon auf die zu erwartende Cremigkeit am Gaumen hindeutet. Dort spielt zwar auch die gelbe und teilweise grüne Frucht eine Rolle, vor allem aber die Mineralität des Kalks, die fordert, die Druck ausübt, die die Frucht herb, saftig und salzig werden lässt, die zupackt und durchschüttelt, um dann plötzlich wieder der cremigen Textur, den gelben Aromen und einigen dunklen Beeren den Vortritt zu lassen. Es ist die Finesse, das Subtile, das Hintergründige, das diesen Wein so groß macht.
Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2029, Potenzial bis 2050.
Kreideweiße Böden, wie der Alabaster-Teint historischer Frauendarstellungen, prägen den Boden, aus dem Battenfeld Spaniers GG Frauenberg stammt.