Der unmittelbare Nachbar von Kellers Abtserde. Dieser tief mineralische Riesling hat definitiv Großes Gewächs-Niveau!
Man muss sich ja nur einmal umschauen, in welch exzellenter Lage die Steingrube liegt, um zu erkennen, dass hier in diesem Flecken Erde ganz besondere Bedingungen herrschen müssen. Die Steingrube in Westhofen wird nämlich von den prominentesten Vertretern Rheinhessens förmlich umarmnt. Im Osten ist es die Große Lage Kirchspiel, im Westen der legendäre Morstein, und unmittelbar an die feinsten Parzellen schließt das Brunnenhäuschen, mittlerweile weitaus prominenter als die Parzelle der Abtserde (Weingut Keller!), als Nachbar an. All diese Großen Gewächse Rheinhessens genießen als weltberühmte Aushängeschilder deutscher Rieslingkultur unter Weinliebhabern einen legendären Ruf. Die Nachfrage ist bei weitem größer als die zur Verfügung stehenden Mengen. So ist es auch bei diesem Spitzenriesling von Florian Fauth, den er aus perfekt gereiften Trauben aus einer sehr felsig-kargen und kalksteinhaltigen Parzelle mit lehmigem Boden der Steingrube gewonnen hat und der von solch sensationeller Qualität ist, dass er viele wesentlich teurere Große Gewächse mühelos an die Wand spielt!
Schon lange haben wir uns Gedanken gemacht, warum dieser Spitzenwein derart unter dem Radar fliegt. Denn die 2001 gepflanzte Parzelle zeigt auch laut Florian Jahr für Jahr mehr von ihrem enormen Potenzial. Es fehlt schlichtweg ein VDP-Winzer, der die Lage singulär bearbeitet und neben Abtserde und Morstein als Spitzenlage ausbaut, was aufgrund der VDP-Statuten für die Großen Gewächse nicht möglich ist. Andererseits auch ein enormer Vorteil für Florian, der hier seit Jahren einen der besten Rieslinge seiner Kollektion einfährt. Kennzeichen der Lage ist die intensive Steinigkeit, die hier das Bouquet prägt. Kein Wunder, bereits etwa 60 Zentimeter unter der Erdoberfläche beginnt der nackte Fels in dieser extrem steinigen Lage, so dass es kaum möglich ist, die Pfähle für die Reben gerade einzuschlagen. Nicht umsonst weist die Flurbezeichnung auf einen Steinbruch hin, der hier früher gelegen haben muss.
Im Jahrgang 2023 ist das Bouquet eher steinig als fruchtbetont, was beachtlich ist, da der Sommer doch eher warm war. Uns begeistert die Intensität, mit der die Steingrube hier auftrumpft. Nasse Kiesel, reife Zitronen, ein Hauch grüner Äpfel steigen aus dem Glas. Man merkt gleich, dass dieser Riesling etwas fester, ja auch massiver ausfallen wird. Er schmiegt sich an den Gaumen, allerdings nicht mit vollem Gewicht. Eher so wie ein maßgefertigter Lederstiefel an den Fuß. Die Steingrube ist etwas seidiger, auch runder als das Kirchspiel, dabei ähnlich kräftig wie der Morstein. Doch zeigt sich der große trockene Riesling hier im Trio als der zugänglichste. Die alten Reben sorgen für einen unfassbar dichten Wein, man spürt sofort, dass hier ein großer trockener Riesling im Glas liegt. Seehofs Steingrube ist Riesling auf der Überholspur, ein Kraftpaket und in allerbester Laune.
Liebe Kunden, Florian Fauths Riesling von der Steingrube hat sich mittlerweile vom absoluten Geheimtipp zum Klassiker unseres Sortiments entwickelt und wird von Ihnen immer mit großer Vorfreude erwartet. Sicherlich einer der großen trockenen Rieslinge Rheinhessens, den viele gar nicht „auf dem Schirm“ haben – nicht aber die Kenner und Liebhaber unseres Familienbetriebs aus Westhofen!
Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis 2038.