DE-ÖKO-022
Ein Pinot Noir mit Rauch und Potenzial vom Württemberger Olymp
In dem Land von Trollinger und Lemberger gedeiht auch erstklassiger Pinot Noir – vor allem dann, wenn Rainer Schnaitmann der Mastermind hinter dem Wein ist. Mit seinem Simonroth Spätburgunder gelingt ihm einmal mehr ein wahrlich großer Wurf und er unterstreicht den Ruf des Kappelbergs als „Olymp Württembergs“. Sein Spätburgunder wächst in biodynamischer Bewirtschaftung auf buntem Mergel und Schilfsandstein, der Ertrag wird konsequent reduziert auf 30 Hektoliter pro Hektar. Bei der Vinifizierung setzt Schnaitmann fast schon wie gewohnt auf Spontangärung. Der Ausbau erfolgt dann über 18 Monate in 40 % neuen und 60 % alten 300 Liter Eichenfässern. Abgefüllt wird unfiltriert. Im Glas zeigt er sich in einem dunklen Saphirrot mit violetten Reflexen und kirschrotem Rand. In der Nase zeigt er sich direkt nach dem Einschenken noch leicht verschlossen, aber dicht und komplex. Mit etwas Luft erwacht ein ganzes Potpourri dunkler und hoch spannender Aromen, leicht brotig mit Malz und Rauch, feuchtes Herbstlaub und Steinpilzen, florale Eindrücke von Veilchen und Orchideen – und irgendwie wird die Assoziation nach Blaukraut mit Birne zu Entenbraten wachgerufen. Vielleicht sollte man direkt ein paar Flaschen für das Weihnachtsdinner zur Seite legen? Auch an der Fruchtfront ist viel los – Schwarzkirsche, Cassis und Hagebutte finden sich nicht nur in der Nase, sondern auch deutlich am Gaumen, zusammen mit Pflaumen. Dazu kommen fein würzige Noten von Wacholder, Pfeffer und getrockneten Kräutern. Diese aromatische Vielfalt wird aber nie opulent ausschweifend, sie entfaltet sich elegant eingerahmt von einer straffen Mineralität, einer angenehmen Kühle und überaus lebendiger Säure. Die feinkörnigen Tannine verleihen Tiefe und das weich eingebundene Holz eine elegante Länge. Das balancierte Spiel aus Süße und Säure (2,7 gr Restzucker bei 5,9 Gramm Säure) beherrscht Rainer Schnaitmann wie kaum ein anderer und hier liefert er einen runden Ausnahme-Spätburgunder der trotzdem viel Spannung und einen eigenen Charakter ins Glas bringt. Ein Wein wie gemacht für die Herbst- und Winterküche, ideal zu Schmorgerichten, Wild und kräftigem Pilzrisotto. Und ganz sicher ein Hauptgewinn zu oben assoziiertem Blaukraut mit Birne und Entenbraten!
Ab sofort und leicht gekühlt (14–16 °C, etwas schadet nicht) bis sicherlich 2032+.
Schnaitmanns Spätburgunder aus der Simonroth-Serie: kühl, straff, ein Wunder an gekonnt balancierter aromatischer Vielfalt mit Charakter und Eleganz!