FR-BIO-15
Beaujolais vom Silex mit extra Spannung und begeisternder juveniler Frische.
„Les Carrières“ bezieht sich nicht etwa auf die steile Karriere, die die Thillardon-Brüder innerhalb der Beaujolais-Szene hinter sich haben, sondern heißt übersetzt vielmehr „die Steinbrüche“. Und tatsächlich wurde dort, wo heute die Reben wurzeln, einst Silex, also Feuerstein gebrochen. Der Silexboden sorgt für Spannung in diesem jungen „Chénas“ von Paul-Henri und Charles Thillardon. Die Brüder – Paul-Henri ist mittlerweile Anfang 40 und sehr erfahren, Charles rund zehn Jahre jünger, aber auch schon seit 2014 Vollzeit mit dabei – arbeiten das Terroir von Jahr zu Jahr immer noch feiner heraus. Dabei hilft ihnen seit dem 2018er-Jahrgang eine Vertikalpresse, die ihr zurückhaltendes Arbeiten unterstützt und die Säuren in den Weinen besser bewahrt. Im Weinberg wird seit 2008 biologisch, seit 2011 zertifiziert biologisch gearbeitet, und zwar mit vielen biodynamischem Komponenten. Im Keller wird so zurückhaltend wie möglich vinifiziert: keine Mostschwefelung, keine Filtration oder Schönung. In den meisten Jahren wird auch auf Schwefel verzichtet, heuer etwa liest man auf dem Rücketikett: „Vinifié sans intrants“.
Entstanden ist ein Chénas von großer Präzision und Klarheit. Das deutet sich schon im transparenten Kirschrot an – auch wenn beides nicht wirklich etwas miteinander zu tun hat. Die Klarheit ergibt sich vielmehr in der Frucht, denn nach einem kurzen Moment, in dem sich der Hauch von flintiger Reduktion verabschiedet, strahlt das Aroma von Sauerkirschen, Himbeeren und Walderdbeeren in Einheit mit Kräutern, Heckenrosen, Gestein und etwas Hefe. Der Wein wirkt so offen, wie ein junger ungeschwefelter Beaujolais nur wirken und sein kann. Und das setzt sich auch am Gaumen fort, wo sich der „Les Carrières“ sinnlich und saftig, lebendig und doch in sich ruhend präsentiert. Tatsächlich ist dieser Wein die pure Lust! Die Frucht ist saftig und frisch, die Mineralität und die Säure sind voller Spannung, das Tannin gleitet wie Satin über den Gaumen und das Finale wirkt beeindruckend lang mit einer Spur von Salz und gemahlenem Stein. Alles in allem: herrlich!
Ab sofort und bis 2032 ein großer Genuss!
Dem Charme dieses „Chénas“ kann man sich nicht entziehen. Ein Jungspund, unverfälscht und rein, saftig und kirschig – und mit herrlicher Frische!