Frucht und Kräuter liefern ein wunderbares Duett
Decanter: 94 Punkte und in den Top-Ten der besten Morgon-Weine!
Dieser Wein stellt eine doppelte Hommage dar. Zum einen hieß der Großvater der heutigen Winzergeneration Camille, zum anderen startete die jüngere Geschichte von Lapierre, als neben dem Sohn der Beaujolais-Legende Marcel Lapierre auch seine Schwester Camille im Betrieb einstieg. Die ehemalige Sommelière spielt als Co-winemaker eine wichtige Rolle am biodynamischen Familienbetrieb in Villié-Morgon. Gemeinsam mit ihrem Bruder Mathieu setzt sie die „minimal-invasive“ Art des Arbeitens in Weingarten und Keller fort. Die „Cuvée Camille“ stammt dabei von einer Parzelle, die gerade ein Hektar in La Roche du Py umfasst. Der typische Granitboden, den man lokal „roches pourries“ nennt, prägt den Wein. Die Trauben genießen lange Abendsonne und reifen daher langsamer. „Sie durchlaufen die gleichen sorgfältigen Schritte wie unser „Morgon““, so die Geschwister Lapierre zum 2023er, „mit der Ausnahme, dass die Mazerationszeit in konischen Holzfässern länger ist“. Der aktuellen „Cuvée Camille“ merkt man das an den satten, roten Frucht-Düften an. Amarenakirsche, schon überreife Erdbeeren und ein Hauch Cranberry-Gelée sind zugleich wahrnehmbar. Oder besser: Sie bilden eine einzige olfaktorische Einladung! Sie winkt auch mit einem Kräuter-Strauß aus Salbei, Kirschlorbeer und Rosmarin. „Garrigue vom Feinsten“, werden Frankreich-Kenner da gleich raunen. Am Gaumen geht „Camille“ schmeichelnd ans Werk; der seidige Teppich, den sie ausrollt, bringt Geschmack von Schattenmorellen mit. Es ist eine der typischen „Morgon“-Noten, die hier aber um Brombeere ergänzt wird. Deutlich dichter als die Standard-Version von Lapierre, die ebenfalls nur minimal geschwefelt wird vor der Abfüllung, fällt der „Cuvée Camille“ aus. Er ist einer der typischen Rotweine, die man angekühlt starten lassen sollte – dann entwickelt sich die attraktive Piment-d’Espelette-Note noch nuancenreicher. Sie tritt im Nachhall auf und leitet gleich zu einem Speise-Tipp über. Lammspieß, gerne auch ein simples Gyros, oder auch gegrillter Ziegenkäse wären hier formidable Pairing-Partner: Chèvre aus Frankreich, versteht sich. Mais bien sûr!
Ab sofort bis 2034.
Diesen Wein gibt es, seitdem Camille auf das Weingut zurückkehrte, um mit ihrem Bruder Mathieu Lapierre fantastische Weine wie diesen Morgon zu erzeugen.