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Marcel Lapierre - Villié-Morgon -
Beaujolais
Wegbereiter der Französischen Naturweinszene
„Terroir ist wichtiger als Technik.“ – Mathieu Lapierre, der das Weingut gemeinsam mit seiner Schwester Camille leitet.
Winzer*in |
Camille und Mathieu Lapierre
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Region |
Beaujolais
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Rebfläche |
18 Hektar
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Rebsorten |
Gamay
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Beste Lagen |
Morgon
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Zusammenarbeit |
seit 2017
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Historie |
Das Weingut wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet
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„Ihre Morgons, sowohl die klassischen als auch die von alten Reben, bringen die Reinheit der Frucht unabhängig vom Jahrgang perfekt zur Geltung. Sie reifen bewundernswert gut und sind elegante, feine Rotweine, die in jedem Alter Spaß machen, mit einer allgegenwärtigen vibrierenden Frucht und einem angenehmen Mundgefühl. Sie sind von seltener Delikatesse.“ – La Revue Du Vin De France (April 2024)
Die Erfolgsgeschichte dieses Weinguts, welches für viele Weinliebhaber als die „Seele des Beaujolais“ und gleichzeitig als Referenz für die gesamte Region gilt und in Insiderkreisen absoluten Kultcharakter besitzt, beginnt mit Marcel Lapierre, der 1973 in dritter Generation das zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts gegründete elterliche Weingut in Villié–Morgon von seinem Vater übernahm, und wohl niemand in der gesamten Weinwelt ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass er auf dem Weg war, eine Legende zu werden.
Das Jahr 1981 bildet den Wendepunkt in der Weingutsgeschichte. Maßgeblichen Einfluss hatte dabei Jules Chauvet, der heute als geistiger Pate von Marcel Lapierre gilt und der selbst Winzer, Forscher, Chemiker und auch Weinphilosoph war und als Wegbereiter der französischen „Naturwein“-Bewegung angesehen wird. Er war es, der sich bereits in den fünfziger Jahren mit dem Aufkommen von Kunstdünger und Pestiziden als Erster für „natürlichen Wein“ aussprach und eine Rückbesinnung auf die traditionellen Methoden des Beaujolais forderte. Dieser Funke sprang auf Marcel Lapierre über, und gemeinsam mit einigen Mitstreitern in der Region wurde er zum engagierten Kämpfer für die Philosophie einer natürlichen Weinherstellung und Nutzung alter Praktiken und Rebell im Kampf gegen die Industrialisierung im Weinanbau und somit zur treibenden Kraft bei der Entwicklung biodynamischer Methoden und einer minimalistischen, nicht-interventionistischen Weinherstellung, und sein Morgon „Vieilles Vignes“ wurde durchgehend zu einem der angesehensten Spitzenweine des gesamten Beaujolais.
Lapierre verknüpfte Chauvets Ideen mit einigen der traditionellen Techniken, die er bereits auf seinem Weingut verwendete, und ergänzte sie mit neueren biologischen Praktiken. Er verbannte jegliche chemische Düngemittel und Herbizide aus seinen mit alten Rebstöcken bestückten Weinbergen, setzte auf eine späte Ernte perfekt ausgereifter Trauben, eine strenge Sortierung, um nur die gesündesten Trauben zu verwenden, verzichtete auf den Einsatz von Reinzuchthefestämme und fügte während des Vinifizierungsprozesses keine bzw. minimal wenig Sulfite dem Wein bei, die Chaptalisierung der Weine war verschmäht. Diese Mischung von für die damalige Zeit revolutionärer (die Massenproduktion und Beliebtheit des heute fast schon berüchtigten Beaujolais Nouveau steuerte parallel langsam auf ihren Höhepunkt zu) wie traditioneller Methoden, die Detailversessenheit und die Präzision, mit der er arbeitete, waren und sind bis heute völlig verschieden von der „industriellen“ Produktion des Beaujolais, der auch heute leider noch immer auf dem Markt zu finden ist.
Nach seinem allzu frühen Tod übernahmen seine Kinder Camille und Mathieu das Weingut und führen das Lebenswerk des charismatischen Weinbau-Pioniers und Gentlemans „mit dem großen Herzen“ fort. Und bleiben dabei den Ideen und Vorstellungen ihres Vaters treu: „Auf unseren granitischen Schieferböden ist die traditionelle halb-kohlensäurehaltige Mazeration mit einheimischen Naturhefen in Holzbottichen der beste Weg, um die Identität der Gamay-Trauben zu entwickeln und das feine Aroma zu extrahieren.“ Ein Vorteil dieser Methode: Diese Technik setzt Kohlendioxid frei, welches den Wein schützt und bis zur Flaschenabfüllung einen weitestgehenden Verzicht von Schwefelzugaben ermöglicht. Wobei die beiden keine Dogmatiker sind, Kunden in Übersee könne sogar zwischen einer Morgon-Cuvée mit minimalem Schwefelgehalt und einer Cuvée ganz ohne Schwefel wählen. Die Geschwister sind ein durch und durch eingespieltes Team, für das der Begriff „Natur“ keine Rechtfertigung für fehlerhafte Weine sein darf. „Wir geben Tausende von Euros für Analysen aus. »Natur« bedeutet nicht, dass wir nichts tun, ganz im Gegenteil! Wir streben nach null Fehlern, und wie in der Küche wird das Fleisch weggeworfen, wenn es verbrannt ist“, betonen Camille und Mathieu.
Das Ergebnis all dieser Bemühungen lässt sich sehen, oder besser schmecken. Lapierres Weine stehen idealtypisch für reintönige, filigrane, und bemerkenswert elegante Beaujolaisweine, die mit ihrer allgegenwärtigen, vibrierenden Frucht, moderaten Extrakten und herrlichen Frische einen fast unstillbaren Trinkreflex auslösen. Marcel Lapierre hätte sicher seine helle Freude daran, mit welcher Hingabe und Leidenschaft seine Kinder Camille und Mathieu diesen Stern am Beaujolais-Himmel leuchten lassen: Hier entstehen Weine, die vinologische Weltbilder verändern können!