Beerenfrucht, feines Tannin und eine druckvolle Säure: wunderbarer Volnay von alten Reben!
Etienne Chaix, der die nach seinem Großvater benannte Domaine Joseph Voillot von seinem Onkel Jean-Pierre Charlot übernommen hat, kann für diesen Volnay „Vieilles Vignes“ auf Lagen zurückgreifen, deren Rebalter im Schnitt zwischen 36 und 68 Jahren liegt. Es handelt sich um sechs Parzellen von 0,08 bis 0,48 Hektar mit einer Gesamtfläche von 1,37 Hektar. Wenn man dann noch bedenkt, dass vom 5. bis 7. April 2021 rund 60 % der Reben erfroren sind, bekommt man eine Ahnung davon, wie rar dieser Wein ist. Aufgrund des Jahresverlaufs hat Etienne Chaix diesmal alle Trauben komplett entrappt und länger als sonst gären lassen. Gleichzeitig verzichtete er in diesem Jahr auf das Überschwallen des Tresterhuts und stieß ihn nur zweimal täglich unter.
Ist ein Volnay grundsätzlich für seine Finesse und Eleganz, seine seidigen Tannine und seine rote Frucht bekannt, so verbindet sich dies im Jahrgang 2021 mit einer prägnanten Säure sowie Fermentationsnoten. In der Nase zeigt sich der Pinot Noir herb-würzig mit Noten von Berberitzen, saftig frischen roten Beeren und Kirschen, etwas Blutorange, Unterholz und hellem Shoyu. Am Gaumen spiegeln Textur und Struktur den Boden mit viel Kreide und vergleichsweise wenig Lehmkomponenten wider. Das macht den Volnay auch am Gaumen zu einem feinen Vertreter seiner Herkunft und zu einem Wein mit einer fast süßlich anmutenden, aber absolut frischen und transparenten Frucht. Die Säure ist in diesem Jahr kraftvoll und präsent, die Tannine fast schmeichelnd und geschmeidig. Neben der Frucht finden sich Noten von schwarzem Tee, dunklem Pfeffer, wieder etwas Shoyu und etwas grünes Laub. Ein lebendiger, würziger, transparenter und frischer Wein, der noch ein Jahr reifen sollte, bevor man ihn öffnet.
Ideal wohl ab 2025 bis 2033.
Voillots duftiger Volnay „Vieilles Vignes“ von 2021 präsentiert sich reif in der Frucht, gleichzeitig ungemein frisch und lebendig.