2022: „Ich kann mich an keinen Burgunder-Jahrgang erinnern, der vom Fass weg so viel Spaß gemacht hätte – und ich mache das nun schon seit über 20 Jahren.“– Neal Martin (Vinous)
Michel Bettane, Ikone der französischen Weinkritik, jubelt euphorisch: „Seit vielen Jahren macht Jean-Pierre Charlot auf der Domaine Voillot Weine, die zu den feinsten und balanciertesten des Burgunds zählen!“
Winzer*in |
Etienne Chaix
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Region |
Burgund
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Rebfläche |
8 Hektar
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Rebsorten |
Pinot Noir, Chardonnay, Gamay
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Beste Lagen |
Lagen in Volnay, Pommard und Meursault
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Historie |
Weinbau seit sechs Generationen
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Charles Curtis MW (Decanter): „Bei den Roten wie beiden Weißen liegt es an der die Balance der Säure, dass der 2022er-Jahrgang in Burgund nicht absolute Spitzenklasse ist, aber die Weine werden zugänglich sein und sich früh trinken lassen, und die Roten gut reifen.“
„Ich schätze Jean-Pierre sehr – er ist der Inbegriff des burgundischen Winzers mit einem angeborenen Wissen über die Weinherstellung, das ihn zu einem der angesehensten, wenn nicht gar bekanntesten Winzer der Region machen. Seine Weine sind ein Lehrstück in Sachen Understatement und lassen das Terroir für sich sprechen. Einer meiner liebsten Winzer.“ – Neal Martin (Vinous)
„Jean-Pierre Charlot und sein Neffe Etienne Chaix verkörpern das ursprüngliche Burgund wie kaum ein anderer Betrieb, und ihre Weine lassen es buchstäblich auferstehen. Hier menschelt es bei jedem Besuch. Eine Reise zu den Wurzeln Burgunds.“ – Markus Budai
Das Burgund nennt wie keine andere Rotweinanbauregion der Welt eine enorme Vielfalt an Weinen ihr Eigen, die in höchstem Maße Ausdruck ihrer spezifischen Lage, ihres einzigartigen Terroirs sind. Aber das Reizvolle an Burgund sind neben den höchst unterschiedlichen Lagen mit ihren spezifischen geschmacklichen Charakteristika auch die jeweiligen Stilistiken der einzelnen Domainen. So ist in Burgund der Name des Winzers mindestens ebenso wichtig wie die Weinberglage, denn sein Charakter, sein Wissen, sein handwerkliches Ethos und seine Intuition prägen den Wein entscheidend. Mensch und Terroir sind gemeinsam Schlüssel zum Verständnis des Burgunds und verleihen seinen großen Weinen eine ureigene Stilistik mit unverkennbarer Handschrift, die sie so zu authentischen Unikaten macht.
Jean-Pierre Charlot, der unter Kennern mittlerweile legendäre Schwiegersohn Joseph Voillots, ist einer der ganz Stillen, Bedächtigen, ungemein Sympathischen in der Region der grandiosen Rotweine, der voller Elan und mit eben jener natürlichen Gelassenheit, die den sensiblen Winzer auszeichnet, die berühmte Traditionsdomaine leitet. Wir freuen uns auf jeden Besuch bei ihm, denn dieser Charakterkopf verkörpert das ursprüngliche Burgund wie kein anderer. Es menschelt hier, man spürt, wie in diesem bäuerlichen Betrieb die Zeit stillstehen geblieben ist, wie hier das Wissen um die Herstellung großer Weine von Generation an Generation weitergegeben wurde, weitestgehend isoliert von externen Einflüssen, die über die Grenzen der Côte d’Or hinausgehen. Diese Weine entstammen quasi einem kleinen Paradies, denn die Domaine Voillot hat das Glück, genau dort angesiedelt zu sein, wo gleich zwei der dramatischsten Rotweinterroirs des Burgunds beheimatet sind: Pommard und Volnay. Und die leisen Töne, die auf der Domaine Voillot gesprochen werden und die Bescheidenheit der verantwortlichen Personen haben dazu geführt, dass ihre Weine noch immer fast nur unter Weinkennern bekannt sind und als Geheimtipps hinter vorgehaltener Hand weiterempfohlen werden, vor allem aber von den Sommeliers berühmter französischer Sternerestaurants, von deren Weinkarten die feinen und langlebigen Kreszenzen von Joseph Voillot nicht wegzudenken sind.
VOLNAY UND POMMARD ALS HEIMAT
Burgundfans wissen: Die Weine aus Volnay werden von Liebhabern als die Chambolle-Musignys der Côte de Beaune hymnisch gefeiert – da elegant und von filigraner Delikatesse, doch ebenso mit einer Tiefe und Struktur gesegnet, die sie jahrzehntelang am Leben erhält. Große Pinot Noirs aus Volnay evozieren häufig das Bild einer spitzentanzenden, fast schwebenden Ballerina. Diese Stilistik hat natürlich viel mehr mit den Böden und den liebenswerten Menschen zu tun, die sie sorgfältig pflegen, als mit irgendwelchen Kellermeisterkniffen: Die privilegierte Rebfläche Volnays liegt zum großen Teil auf Hängen, unter deren Oberfläche Kalkstein den Lehm überwiegt, so dass die dort erzeugten edlen Tropfen in erster Linie durch ihre Finesse brillieren. Und zur qualitativen Spitze Volnays zählen die höchst traditionellen Gewächse der Domaine Voillot. So urteilte beispielsweise Remington Norman, einer der größten Burgundkenner weltweit, bereits vor über einem Jahrzehnt: „Die vorzüglichen Pinot Noirs von Joseph Voillot gelten zweifellos als vorbildliche Volnays und Pommards!“
Und die heutigen Qualitäten klopfen unüberhörbar an die Pforte zur Weltklasse, denn Jean-Pierre Charlot ist einer der klügsten und begabtesten Köpfe an der gesamten Côtes de Beaune. Über Jahre hat er sein Wissen an den Neffen Etienne Chaix weitergegeben, der mit dem Jahrgang 2020 offiziell die Weingutsleitung übernommen hat und in die Fußstapfen Jean-Pierres tritt. Bevor der barocke Genussmensch Jean-Pierre die Leitung dieser traditionsreichen Familiendomäne übernahm, war er als Professor für Önologie tätig. Mit klaren Vorstellungen ging er deshalb nach seinem Wechsel von der Theorie der universitären Lehre zur Praxis des Winzerdaseins ans Werk: „Meine Kellerarbeit ist ganz einfach und traditionell und dient keinem anderen Ziel, als die grandiose Vielfalt meiner unterschiedlichen Weinberglagen in fertigen Wein umzusetzen. Der Respekt, ja die Ehrfurcht des Winzers vor der Natur und seinem Terroir sind unabdingbare Voraussetzungen, um einen großen Wein in handwerklicher Tradition zu machen, der nichts mit der modernen Massenvinifizierung und den daraus resultierenden austauschbaren, zutiefst langweiligen Produkten zu tun hat. Meine urtraditionelle Arbeit im Weinberg, insbesondere das Pflügen der Böden und die Ernte vollreifer Trauben zum exakt richtigen Zeitpunkt ist viel wichtiger als jede kellertechnische Maßnahme. Ich bin nichts anderes als der erste Diener meiner Reben.“ Ein Besuch bei diesem Sympathieträger seiner Region ist in geschmacklicher Hinsicht stets eine Reise zu den Wurzeln des Burgunds. Ungeschminkt, einerseits kraftvoll und dann doch voller raffinierter Nuancen, traumhaft komplex in der Frucht, zutiefst mineralisch und stets ungemein fein präsentieren sich die Weine, die alle über ein nobles Tannin verfügen. Ganz großes emotionales Kino! Voillots Weine besitzen zudem ein legendäres Alterungspotenzial, die Jahrgänge 1964 und 1978 zählen heute noch zu den großen Klassikern des Burgunds!
DER JAHRGANG 2022
Besonders die Rotweine des Jahrgangs 2022 stehen an der Côte d’Or hoch im Kurs. Nach dem eher eleganten und klassischen 2021er zeigt sich der Nachfolgejahrgang insgesamt deutlich homogener und darf sich über ein kleines „Extrapolster“ freuen, das dem Reifepotenzial sehr zugutekommt. Wir haben den Eindruck, dass speziell die Pinot Noirs der Côte de Beaune vom Klimawandel durchaus profitieren; ganz besonders scheint das für die Weine aus Pommard zu gelten – neben Nuits-St-Georges möglicherweise die aktuell unterbewertetste Gemeinde in Sachen großer Pinot Noir. Volnay gilt schon lang Zeit als eine der nobelsten Adressen der Côte de Beaune. Allerdings wurde die Gemeinde zuletzt häufig Opfer von Spätfrösten und Hagel, die Mengen fielen viele Jahre in Folge entsprechend homöopathisch aus. Heuer kann sich Etienne Chaix jedoch wirklich freuen, denn er hat mit rund 168 Fässern endlich wieder eine normale Ernte eingefahren (im Vorjahr waren es gerade einmal fünfundsiebzigeinhalb pièces!). Das Jahr nahm mit einem kalten Winter seinen Anfang, doch der frühe Austrieb sorgte für eine noch aus dem Vorjahr in den Knochen steckende Schockstarre. Wieder setzten Anfang April Fröste ein, doch waren diesmal glücklicherweise keine starken Einbußen zu verzeichnen: Die Temperaturen waren nicht so eisig und der Wind milder. Einige Trockenperioden mit heißen Julitagen verringerten die potenzielle Ernte, aber dann – und das haben wir von vielen Winzern gehört – haben Ende Juli ausgiebige Regenschauer den Jahrgang gerettet. Die Trauben konnten sich erholen, physiologisch ausreifen und die nächsten Wärmeperioden im August gut überstehen. In puncto Gesundheit zeigten sich die Trauben bei der Lese (ab dem 27. August – ganze drei Wochen früher als im Vorjahr!) in Bestform, rosinierte Früchte aus den heißeren Episoden hingen schon nicht mehr am Stock und konnten so, anders als etwa Trauben, die durch Pilzkrankheiten bei feuchtem Wetter entstehen, kein gesundes Lesegut infizieren.
Als treue Leser wissen Sie es bereits: Etienne und sein Onkel Jean-Pierre hatten es in den letzten Jahren wirklich nicht leicht. Die beiden Winzer mit Leib und Seele gehören nicht zum „Burgunder-Adel“, ihre Weine rangieren in vergleichsweise humanen Preisregionen – ganz so, als ob sie von all dem Trubel um burgundische Weine über all die Jahre nichts oder nur wenig mitbekommen. Um so mehr freuen wir uns für diese Domaine, dass sie mit dem aktuellen 2022er- sowie dem bevorstehenden 2023er-Jahrgang endlich wieder normale Ernten einfahren konnten. Für uns ist Etiennes Kollektion ganz eindeutig ein großer Wurf, zumal sie den Charme des Pinot Noirs, in diesem Fall dank komplett entrappter Trauben, aufs Schönste betont. Es handelt sich um generöse und komplexe Burgunder, Volnays mit feiner Säurestruktur und Fleisch sowie Pommards von betörend feinpolierter Struktur, die dennoch wie in Stein gemeißelt zu sein scheinen.