Ich bewundere den Ausdruck des Terroirs. Die Weine vermitteln Authentizität und Transparenz - Neal Martin
Es hat sich in den letzten Jahren einiges getan in der Domaine Claude Dugat, die 1955 von Maurice Dugat gegründet wurde. Claude, der die Domaine unter den besten Produzenten der Appellation etablieren konnte, hat den Staffelstab an seine Kinder Bertrand – verantwortlich für den Keller – und Laëtitia – verantwortlich für die Weinberge – weitergegeben. Dabei hat sich ein Stilwechsel vollzogen, den wir sehr begrüßen. Die ohnehin schon eleganten, aber traditionell durchweg mächtigen Weine sind ein wenig feiner und frischer geworden. Laëtitia hat die Weinberge auf biologischen bzw. biodynamischen Anbau umgestellt, und sie lässt die Trauben früher lesen, während Bertrand vorsichtiger mit dem Holz umgeht. So fangen die beiden den opulenten Stil des Vaters ein und lenken ihn in eine andere Bahn, die den Ausdruck feiner werden lässt.
Das spürt man bereits beim Gevrey-Chambertin Village 2017. Der hat seine Zeit in 40 % neuem Holz verbracht, was zwar durchaus spürbar ist, aber eben nur dezent. Im Duft erinnert der Ortswein an Kirschen und Walderdbeeren, an dunkle Himbeeren und ein wenig an schwarze Johannisbeeren, aber auch an feuchte Erde, Unterholz, Leder und sogar ein wenig an Pfeffer. Am Gaumen ist der Wein frisch mit feiner reifer Säure und einem eleganten, äußerst präzise wirkenden Tannin. Das ist, trotz des vergleichsweise hohen Anteils von Neuholz, absolut unverfälscht und so glasklar transparent, wie man es hier lange nicht gewohnt war. Ja, wir können nur sagen: Der Stilwechsel, der sich mit dem Jahr 2016 abgezeichnet hat und 2017 weiter verfolgt wurde, gefällt uns sehr.
Dieser Gevrey macht bereits jetzt viel Spaß. Der Wein hat dann noch Potential für weitere zehn Jahre bis Mitte der „dreißiger Jahre“.
Gevrey-Chambertin pur und fein, glasklar und unverfälscht. So lieben es Bertrand und Laëtitia Dugat, und so macht es uns großen Spaß.