Vermählung vorzüglicher Premiers Crus
Die Domaine Claude Dugat baut ihre Weine zwar in einem sakral anmutenden Gebäude aus dem 13. Jahrhundert aus, doch bei der Vinifikation begeht man aus pragmatischen Gründen schon lange so etwas wie ein burgundisches Sakrileg, denn die Vermählung der beiden Premier Crus Craipillot und Perrières hat hier Tradition. Zu klein wären die Mengen um diese Parzellen separat auszubauen und zudem ergänzen sie sich vorzüglich. Kein Frevel also, sondern ein cleverer Schachzug. (Dass dieser Pinot Noir daher deutlich häufiger bzw. in größerer Menge verfügbar sei, wäre allerdings ein Trugschluss: Auch hiervon ist unsere Allokation bedauerlicherweise recht schmal …).
Diesem Premier Cru stehen Eleganz und Finesse des kühleren und klassischen Jahrgangs 2021 jedenfalls ganz vorzüglich. Er duftet erdig, leicht rauchig aus dem Glas, dazu viel Schwarzkirschen mit floralen Akzentenund Orangenabrieb in der Kopfnote. Am Gaumen zeigt er sich dicht, mit angenehm pikanter Säurestruktur und angenehm seidigen aber im Nachhall noch etwas zupackenden Tanninen. Ein ganz großer Gevrey-Chambertin, dessen mineralischer Nachhall mit seiner leichten Graphitnote großen Eindruck hinterlässt.