Pinot Noir von großer Finesse aus Monopol-Lage, dem Herzstück des Weinguts
Je weiter der Klimawandel voranschreitet, desto begehrter werden die einstigen Rand-Appellationen Burgunds. So geht es auch Monthélie, das Remington Norman und Charles Taylor in ihrem berühmten „The Great Domaines of Burgundy“ bereits 1992 als „eine der am meisten unterschätzten Gemeinden der Côte d’Or“ bezeichnet haben, als die meisten dort ansässigen Weingüter noch völlig unbekannt waren. Wohl jenen, die dort also Grundbesitz ihr Eigen nennen und ihn auch noch wie ihre Westentasche kennen. Zu denen gehören Cataldina Lippo und Vincent Monfort, deren Weingut Monthelie-Douhairet-Porcheret zwar Weinbergs-Parzellen in 13 Appellationen besitzt, den Großteil jedoch dort, wo die Domaine auch beheimatet ist, nämlich in Monthélie. Dass man dort als Winzer oder Winzerin Lagen besitzt, die man anderen vorzieht, ist nur natürlich. Bei Cataldina ist es der Clos du Meix Garnier. Cataldinas Clos befindet im Zentrum der Gemeinde, wo auch die kleine Domaine zu Hause ist. Diese 1,36 Hektar kleine Lage in Monthélie steht für höchstes Pinot-Vergnügen, und man merkt, dass Cataldina sie als ihren klaren Favoriten betrachtet und voller Stolz ist, wenn sie ihren Monopolwein ausschenkt.
2021 ist dieser Wein besonders frisch und finessenreich geworden; denn der Jahrgang war eher klassisch und deutlich weniger heiß und trocken als die drei Jahre zuvor. Dem Weinberg hat es vor allem erst einmal gutgetan, dass das Frühjahr feucht war, nachdem man im Februar schon bei 20 °C im T-Shirt draußen arbeiten konnte und alle große Angst hatten, dass 2021 nahtlos an die drei tropischen Vorgänger anschließen würde. Dafür allerdings hat es dann noch einmal Spätfröste gegeben – ein Wetterphänomen, das mittlerweile leider fast verlässlich Jahr für Jahr in den kontinentalen französischen Anbaugebieten wie dem Burgund, der Champagne oder im Anjou auftritt.
Der gemäßigte Wetterverlauf hat schließlich einen Wein hervorgebracht, den man jetzt schon als sehr appetitlich und einladend bezeichnen kann. „Gourmandise“ steht hier im Vordergrund, und die Balance zwischen erdigen Noten und einer dunklen Frucht ist einfach hinreißend. Den Auftakt bilden einerseits warme Noten von Brioche, etwas Tonkacrème, Zwetschgen und Herzkirschen sowie andererseits erdige Noten von Unterholz, Laub und etwas Gestein. Am Gaumen wirkt der Wein saftig und lebendig mit einem für die Lage sehr typischen griffigen Tannin und einer drängenden Säure, die hervorragend zu der knackigen und saftigen Frucht von Zwetschgen und Kirschen passt. Da Cataldina hier bewusst nur 10 % neues Holz einsetzt, wirkt der Abdruck der Fässer fein und dezent. Er passt zur gesamten Anmutung des Weines. Das ist ein wunderschöner Monthélie, der jugendlichen Charme versprüht und doch Reifepotenzial zeigt, kühl, frisch und gleichzeitig einladend und sanft. Man spürt hier den ganzen Enthusiasmus, mit dem Cataldina ihre Paradelage hegt und pflegt. Man bemerkt aber genauso die Präzision, mit der sie arbeitet, und vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der sie auf alle Schminke verzichtet, um einen puren Pinot zu erzeugen. Toll!
Ab sofort, idealerweise ab 2024 und sicher bis 2033+ zu genießen.
Monthelie-Douhairet-Porcherets Monopollage „Clos du Meix Garnier“ bringt einen herrlich frisch-finessenreich Pinot hervor, den wir jedem ans Herz legen.