Der Monthélie, der fast ein Auxey-Duresses geworden wäre – und sich auch so präsentiert!
Der Name der Lage Les Duresses deutet es schon an: Sie liegt nur unweit entfernt von der Nachbar- Appellation Auxey-Duresses, ja, geht mehr oder weniger in sie über, gehört aber offiziell immer noch zu Monthélie. Diese kleine Ortschaft, die immer noch weit weniger bekannt ist als die benachbarten Orte Meursault, Volnay oder auch Auxey-Duresses, hat sich längst zu mehr als einem Geheimtipp entwickelt. Der Klimawandel macht es möglich, dass sie zunehmend in den Fokus rückt und hier immer mehr bedeutende Domains investieren. Das liegt vor allem daran, dass Monthélie etwas höher liegt und dass es dort hügeliger ist. Früher wurden die Trauben oft nicht ganz reif. Diese Zeiten sind vorbei. Wie man die Weine aus Monthélie allerdings charakterisiert, hat sehr viel damit zu tun, wo die Weinberge liegen. Liegen sie in Richtung Meursault, dann sind die Weine oft etwas fülliger und weicher. Die Weine aus den Weinbergen in Richtung Volnay sind hingegen etwas leichter und sehr präzise, während die in Richtung Auxey-Duresses sich ebenfalls als sehr präzise, geschliffen, aber als noch drahtiger und erdiger erweisen wie der Monthélie Premier Cru aus der Lage Les Duresses, die es sowohl in Monthélie als auch in Auxey-Duresses gibt. Beide Teile des Weinbergs sind bekannt für ihre roten wie auch für ihre weißen Weine, weshalb auch Monthelie-Douhairet- Porcheret beide Premier Crus im Angebot hat. Weinberge, die quasi gleichberechtigt rote und weiße Weine erzeugen, sind eher selten. Meistens tendiert das Terroir dahin, dass entweder Pinot oder Chardonnay die besseren Ergebnisse bringt.
Der „Les Duresses“ ist der wohl präziseste und drahtigste Burgunder der Domaine. „In warmen Jahren erhält man hier sehr einfach die Frische in diesem vom Kalk geprägten Terroir“, erklärt uns die Winzerin Cataldina Lippo. In kühleren und noch klassischen Jahren wie 2021 ist es schon herausfordernder, einen brillanten Pinot Noir zu erzeugen, zumal wenn man drei heiße Jahre hinter sich hat. Cataldina hat diese Herausforderung aber mit Bravour gemeistert und einen Pinot Noir auf die Flasche gezogen, der zwar mit 13,5 Vol.-% genauso viel Substanz hat wie der Vorgängerjahrgang, aber schlanker und sehniger ist. Der Auftakt wirkt duftig mit getrockneten Rosenblättern und Kornblumen, in die sich Noten von reifen Schwarz- und Sauerkirschen, Preiselbeeren und knackigen roten Pflaume mischen. Hinzu kommt eine warme, dezente, elegante Note von bestem Holz, etwas Tabak und Hefe. Der „Les Duresses“ füllt den Gaumen mit seiner seidigen Frucht aus, aber auch mit seinem markanten, feinkörnigen Tannin. Die Säure zeigt gleichzeitig Biss und Lebendigkeit, sorgt für viel Energie und Frische. Das ist ein geradezu energetischer Pinot Noir, der Schliff und Präzision mit Charme verbindet und einen sehr angenehmen Druck aufbaut. Well done, Cataldina!
Idealerweise ab 2025 und sicher bis 2038 zu genießen. Aus der Karaffe und mit Luft macht er aber auch jetzt schon viel Spaß.
Monthelie-Douhairet-Porcherets Monthelie 1er Cru „Les Duresses“ ist ein fast drahtiger, pulsierender und fabelhaft präziser Pinot Noir mit feinem Schliff.