Pataille
Bourgogne Pinot Noir 2021

Was für ein Duft, was für ein Einstieg in Patailles Pinot-Welt!

Die Geschichte vom einfachsten Wein, der die Visitenkarte eines Winzers ist, haben Sie sicher schon oft gelesen oder gehört. Wir auch, aber sie ist in diesem Falle wieder einmal so zutreffend, dass wir sie wiederholen müssen. In diesem Fall in Bezug auf Sylvain Pataille, diesem Ausnahmewinzer, der eigentlich nur beratender Önologe werden wollte. Dann aber hat er fast im Alleingang den Bekanntheitsgrad der Appellation Marsannay und der Rebsorte Aligoté in ungeahnte Höhen getrieben und darüber hinaus gezeigt, wie großartig ein Rosé aus dem Burgund sein kann. Dieser Mann scheut sich nicht, für seinen einfachsten Rotwein, einen schlicht als „Bourgogne“ etikettierten Pinot Noir, Trauben aus einer 1,07 Hektar großen Parzelle zu wählen, die bereits 1956 bepflanzt wurde. Der Pinot Noir wurde zum optimalen Zeitpunkt von Hand gelesen und mit etwa 15 % ganzen Trauben spontan vergoren. Die Extraktion erfolgt bei Pataille stets sehr schonend, so dass die Weine recht transparent sind. Die Gärung und der Ausbau erfolgen überwiegend in gebrauchten Barriques und Halbstückfässern mit einem Neuholzanteil von ca. 15 %. Während der Gärung und des etwa einjährigen Ausbaus wird dem Wein nichts zugesetzt oder entzogen. Lediglich bei der Flaschenabfüllung setzt Sylvain einige Gramm Sulfite hinzu, um den Wein zu stabilisieren.

Der Bourgogne ist ein duftender Wein, in dem sich einige Rosenblüten mit Süß- und Sauerkirschen, Walderdbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren vermischen. Dazu kommt ein wenig herbstliches Unterholz mit trockenem Moos. Etwas reife Trauben und ein Hauch von spontaner Gärung sind ebenfalls vorhanden. Am Gaumen setzt sich dieser aromatische Eindruck von süßen und säuerlichen Aromen fort, begleitet von kreidigen Tanninen und einer Festigkeit, die ebenfalls von den mitvergorenen Trauben herrührt. Die Säure ist frisch, klar und präsent. Es ist ein Wein, der schon jetzt sehr gut zu trinken ist, aber dank der Kombination von Säure, Rappen und Tanninen noch über Jahre hinweg Potenzial besitzt.

Ab sofort und sicher bis 2028 mit großem Genuss zu trinken.