Pataille
Marsannay „Fleur de Pinot“, rosé 2021

Der für uns beste Pinot-Noir-Rosé, den wir kennen – ein exzellenter Wein! 94 Punkte – DECANTER

Eine Besonderheit von Marsannay ist die lange Tradition des Roséweins. Eigentlich ist es im Burgund sonst nicht üblich, Rosé zu erzeugen, obwohl historisch gesehen die Weine des Burgunds früher meist roséfarben waren, da man keine langen Maischegärungen durchführte. Dennoch: Rosé gibt es fast ausschließlich in Marsannay und dementsprechend gibt es dort sogar eine eigene Rosé-Appellation namens „Marsannay Rosé“ mit rund 100 Hektar. Dass man dort trotzdem nur selten auf wirklich gute Rosés stößt, ist eigentlich ein Trauerspiel. Doch zum Glück gibt es Sylvain Pataille, der mit seinem „Fleur de Pinot“ einen der besten Rosés produziert, die wir kennen –- nicht nur im Burgund, sondern weltweit! Einen Rosé, der wie ein sehr guter burgundischer Weiß- oder Rotwein ausgebaut wird und eben auch entsprechendes Reifepotenzial besitzt. Der „Fleur de Pinot“ ist eine Cuvée aus etwa 85 % Pinot Noir und 15 % Pinot Beurot, wie der Grauburgunder im Burgund traditionell genannt wird. Die Trauben stammen aus der Lage En Blungey, gepflanzt 1932, der Lage Champ Foreys, gepflanzt 1934, und der Lage Charme Aux Prêtres, gepflanzt 1949. Charme Aux Prêtres zeichnet sich durch kalkhaltige Böden aus, Champ Foreys durch Lehmböden und En Blungey durch Mergel. Hier wächst der Pinot Beurot. Sylvain presst etwa 50% der Trauben direkt in einer Korbpresse, der Rest wird drei Tage eingemaischt. Danach erfolgt die Spontangärung und der Wein reift auf der Hefe zur Hälfte im demi-muids mit einem Drittel Neuholz und zur anderen Hälfte im Tank.

Die Farbe des Rosé ist eher zurückhaltend mit einem dunklen Corail, der jedoch eine innere Leuchtkraft besitzt. Im Duft erinnert der „Fleur de Rosé“ an Sauerkirschen und zerdrückte Walderdbeeren mit einem Hauch von Rhabarber. Dazu kommen weiße und violette Blüten, etwas Blutorangenschale und ein Hauch von Rauch und Gebäck. Am Gaumen erinnert dieser Wein an die perfekte Cuvée eines Rotweins mit einem hervorragenden Weißwein. Die rote Frucht und das leichte Tannin stammen vom Pinot Noir, aber die Agilität, die Mineralität und die Strenge sind eher die eines Weißweins. Und das ist nicht verwunderlich, wenn man die Lage Charme Aux Prêtres kennt, die für Weißwein und Rosé prädestiniert ist, mit ihrem starken Kalkgehalt, der den alten Reben viel Mineralität verleiht. Das Ergebnis ist ein Rosé, der bei aller Frische und Vitalität komplex, dicht und ausgewogen ist. Er besitzt eine beeindruckende Spannung, Länge und Salzigkeit. Die Frucht von Sauerkirschen, roten Johannisbeeren, Berberitzen, Hagebutten und Cranberries ist wunderbar sinnlich und tiefgründig zugleich. „Fleur de Pinot“: ein besonderer, ein einzigartiger Rosé!

Idealerweise ab 2025 und sicher bis 2035 mit großem Genuss zu trinken.