Intensiver, dunkler, kühler Vosne-Romanée mit hervorragenden Anlagen für eine große Zukunft!
Guilleaume Tardy ist aktuell der einzige Winzer, der aus der 2,6 Hektar umfassenden Village-Lage „Vigneux“ einen Vosne-Romanée erzeugt. Früher allerdings hat der legendäre Henri Jayer, der mit den Tardys eng befreundet war, den Weinberg als Basis für seinen Romanée-Village genutzt. Die Familie besitzt hier 0,34 Hektar unterhalb der 1er-Cru-Lage Les Suchots. Die Parzelle ist von einem flachen Kies-, Lehm- und Kalkboden geprägt, was zur Folge hat, dass hier durch die Guyot-Erziehung in Verbindung mit dem hohen Kies-Anteil vergleichsweise wenige Trauben mit nur kleinen Beeren entstehen. Der Ertrag liegt bei rund 35 hl/ha. Tardy pflegt die Weinberge nachhaltig und inoffiziell biologisch. Wie Jayer früher auch, entrappt er alle Trauben komplett und unterzieht sie rund fünf Tage einer kühlen Vorvergärung, bevor 35 % der Beeren angequetscht werden und der natürliche Gärvorgang beginnt. Dabei verzichtet der Winzer weitgehend auf das Unterstoßen des Tresterhuts, weil er nicht viel extrahieren möchte. Ausgebaut wird der Wein 16 Monate lang in Fässern aus Allier-Eiche mit einem Neuholzanteil von 33 %.
Der Vosne-Romanée Vigneux von 2022 erscheint kirschrot mit mittlerer Transparenz. Der Auftakt erinnert an Zimt, Süß- und Sauerkirschen, an Rote Johannisbeeren, etwa Granatapfelsaft, Lavendel und etwas Unterholz. Am Gaumen zeigt der Wein den für Tardy typischen Stil, der auf eine längere Reifung ausgelegt ist. Die Frucht präsentiert sich frisch und fleischig mit einer prägnanten Säure und reifen, aber noch festen Tanninen, denen man Luft und Zeit geben sollte. Ein ernsthafter, leicht tabakiger, dunkler Pinot Noir, der seinen Charme erst mit der Zeit entfalten wird, dafür aber hervorragende Anlagen mitbringt.
Idealweiser zwischen 2027 und 2035 zu genießen. Großes Reifepotenzial!
Kühl, kirschig, geschliffen und gesegnet mit einer klaren Säure- und Tanninstruktur. Tardys Vosne-Romanée „Vigneux“ von 2022 zeigt großes Potenzial!