Le Tesson: eine unserer Lieblingsparzellen aus unserer Lieblingsweißweingemeinde an der Côte d’Or
Die Domaine Darviot-Perrin hat ihren Sitz zwar in Monthélie, wo sich auch das Wohnhaus befindet, ausgebaut werden die Weißweine aber im Keller in Meursault. Ende der 1980er-Jahre legten Didier Darviot und Geneviève, geborene Perrin, die beiden familiären Lagen zusammen und gründeten die heutige Domaine Darviot-Perrin, die mittlerweile über rund elf Hektar Rebfläche in Meursault, Chassagne-Montrachet, Volnay und Beaune verfügt. Es ist vor allem Sohn Pierre-Antonin Darviot zu verdanken, der seit 2019 das Weingut leitet, dass das Weingut mittlerweile über einen kleinen Kennerkreis hinaus bekannt ist. Bewirtschaftet wird die Domaine durch ihn mittlerweile komplett nach biodynamischen Prinzipien, darüber hinaus. will er in naher Zukunft sein Tun auch offiziell zertifizieren lassen.
Bei dem lieu-dit „Le Tesson“ handelt es sich um eine der schönsten Lagen Meursaults, die keinen Premier-Cru-Status genießen. Auch bei Jean Philippe Fichet zählt die Lage, die gerne auch im Plural als „Les Tessons“ auftaucht, oft zu unseren Lieblingsweinen. Obwohl es sich um einige der vermeintlich jüngsten Reben der Domaine handelt, wurden diese bereits 1980 gepflanzt. Aus den 0,16 Hektar Rebfläche der Familie, die den Wein zu etwa 25 bis 30 % in neuen Eichenfässern ausbaut, resultieren alljährlich nur wenige hunderte Flaschen. Um in seinem Chardonnay völlige Harmonie zu erreichen, baut Pierre diesen Chardonnay nach einjähriger Reife im Eichenfass (mehr Holz würde ihn nur camouflieren) für ein weiteres halbes Jahr im Stahltank aus.
Bei diesem Meursault handelt es sich um einen so zeitlosen wie zeitgemäßen Chardonnay aus Burgund. Von Moden wie der überspitzen Reduktion ist man hier weggekommen, konzentriert sich lieber auf die Frucht, die im optimalen Reifestadium ein enorm hohes Maß an Herkunftscharakter an den Tag legt und sich wunderbar facettenreich zeigt. Dieser goldgelbe Meursault duftet nach weißen Blüten, aber auch nach Quitten sowie etwas Kardamom und besitzt eine angenehme Würze, die zwischen Holzfassnoten und Hefeausbau changiert. Mit mehr Luft wird der Chardonnay dann deutlich komplexer, was sich auch am Gaumen nachvollziehen lässt: Er wirkt – ganz typisch für die Appellation – kraftvoll und etwas cremig, besitzt aber dank des mineralischen Grundgerüsts eine angenehm rassige Komponente. Die Säure ist bestens eingebunden, der Nachhall höchst elegant. In diesem jugendlichen Stadium ist die Frucht noch recht zurückhaltend, eine Melange gelber Pflaume, Ananas und Zitrone. Im Kern dreht sich aber alles um eins: pure Mineralität und die generöse Textur großer Weine aus Meursault!
PS: Die Revue Du Vin De France charakterisiert die 2022er-Chardonnays der Côte de Beaune als „strahlende Weiße, die gut reifen werden“. Darunter finden sich auch einige der Weine der Domaine Darviot-Perrin mit Höchstwertungen … – der Run auf die Mersaults dieser Domaine hat nun auch hierzulande eingesetzt!
Gerne 1-2 Stunden Belüftung in der Karaffe und aus bauchigen Gläsern. Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2034+.
Darviot-Perrins: „Le Tesson“: eines der renommiertesten lieu-dits in Meursault. Kraftvoller, drängender Chardonnay mit mineralischem Fokus!