Negly
„L’Ancely“ La Clape, rouge 2019

96–98 Punkte – JEB DUNNUCK

„Der 2019er-La Clape L‘Ancely, der in den Notizen von mir ein paar Wows bekommt, ist schlicht wunderschön und könnte der beste Jahrgang dieser Cuvée sein.“ – JEB DUNNUCK

95 Punkte: „Einer der großen Mourvèdres der Welt, der durchaus mehr Bekanntheit verdient hätte.“ – Robert Parker Wine Advocate

Reinsortige Mourvèdres gehören zu den echten Geheimtipps unter Frankreichs Weinen, und sie sind – zumindest außerhalb des provenzalischen Bandol – bis heute eine Seltenheit. Einer dieser Weine ist seit langer Zeit der „L’Ancely“. Er ist zwar nicht zu 100 % reinsortig, doch die wenigen Syrah- und Grenache-Trauben, die hier Verwendung fanden, verändern den Charakter nicht bzw. nicht wahrnehmbar. Der Name „L’Ancely“ stammt aus dem 18. Jahrhundert und bezeichnete eine Wohnstätte der Herzöge von Fleury. Das Terrain dort ist mit seiner Nähe zum Meer und dem Wind, den diese Rebsorte so gerne mag, ideal für Mourvèdre geeignet. Im Laufe der Zeit hat sich der „L’Ancely“ zu einem der besten Mourvèdres des französischen Südens entwickelt und spielt auch in einer Liga mit Bandol, ist allerdings ein Wein, der sich schon früher öffnet und eher seine Größe zeigt.

Den fast blutroten, farbintensiven Mourvèdre baut Claude Gros über 20 Monate in neuen demi-muids von 600 Litern aus. Das Ergebnis ist ein extrem dichter, reicher und faszinierend kompletter Wein, der sich mit rauchigen Noten, Graphit, Nelke, Brombeeren, Belem-Pfeffer und Schwarzkirschen, die in Mokka-Schokolade getaucht wurden, öffnet. Das Bouquet ist in seiner expressiven Art berauschend, der süßlich reife Duft ungemein konzentriert und einladend. Am Gaumen mächtig komplex und reif, eine Mischung aus Gewürzkiste und dunklen Noten: erneut Mokka, Sojasauce und Torf (wie bei einem Islay-Whisky). Die Frucht ist reif und dunkel, kirschlastig und ausladend. Doch erschlagen einen diese Aromen nicht, da die Struktur des Weins seidig und weich ist. Er wirkt bei aller Kraft ausgewogen und zugänglich, das Aromenfeuerwerk, das dieser Wein abbrennt, lässt sich auch im breiten, minutenlangen Nachhall voll auskosten. So viel Umami der Wein schon mitbringt, so viel kann er auch in den korrespondierenden Speisen vertragen. Wir empfehlen Barbecue und nach Szechuan-Stil marinierte short ribs.

Schon jetzt mit reichlich Luft, besser ab 2025 und sicher bis 2042 genießen.