Dard et Ribo
Saint-Joseph, rouge 2021

70 bis 80 Jahre alte Reben sind die Grundlage für diesen Nord-Rhône-Syrah im „Natural-Stil“

Der sortenreine Syrah stammt aus zwei unterschiedlichen Lagen in Saint-Joseph, zum einen aus Pitrou, einer sandigen Granitlage mit Reben aus den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren, zum anderen aus Les Champs mit hartem Quarz- und Granitfels sowie rotem Lehm und etwas Schwemmland im Oberboden. Dort wurden die Reben ebenfalls in den1950er Jahren gepflanzt. Wie alle Lagen werden auch diese seit den 1980er Jahren biologisch bewirtschaftet, und der Wein wird nach dem Mondkalender vinifiziert. Gelesen wird von Hand, und zwar so früh wie möglich, aber immer so, dass die verwendeten Rappen reif sind. Die spontan eingeleitete Maischegärung dauert rund 20 Tage. Danach wird langsam in einer alten Korbpresse abgepresst, und der Wein über rund 14 Monate im großen alten Holz und in Tonneaux ausgebaut, um später ohne weitere Intervention gefüllt zu werden. Während „Crozes-Hermitage“ und „Hermitage“ deutlich Frucht zeigen, wirkt der Saint-Joseph Jahr für Jahr am verschlossensten. In diesem 2021er-Jahrgang ist das auf besondere Art und Weise der Fall. Er zeigt sich noch sehr jung mit viel Hefe und etwas restlichem CO2, das auf der Zunge bitzelt. Doch bei der Klasse, die die anderen Weine des Weinguts aus dem Jahrgang 2021 bieten, machen wir uns hier keine Sorgen. Die Weine von Dard et Ribo sind ja im besten Sinne Naturweine, auch wenn die beiden Winzer den Begriff und die Attitüden, die damit verbunden sind, nicht mögen. Es sind lebendige Weine, die noch in der Entwicklung sind. Gönnen Sie dem Wein also ruhig einige Stunden in der Karaffe. Nach der Zeit in der Karaffe beruhigt sich der Wein, der ja ohne Zugabe von jeglichen Hilfsmitteln und auch nicht von Schwefel entstanden ist. Dann zeigt er Noten von Granatäpfeln und Kirschen, Maulbeeren und Brombeeren, Veilchen und Pfeffer, Hefezopf und dunkler Schokolade mit einem Abschluss von Pfeffer und dunklem Tabak. Am Gaumen verbindet er die frischen saftigen Fruchtnoten mit Gestein, Erde, Tabak und etwas Bresaola. Der Saint-Joseph sorgt für viel Energie, Mineralität und Frische am Gaumen. Das Tannin wirkt griffig, die Säure agil. Aktuell aber schmeichelt er dem Gaumen noch mit einer seidigen Hefenote und etwas Süßholz. Diesen Wein kann man jetzt schon mit viel Luft trinken, es schadet aber nicht, ihm noch ein paar Monate Zeit zu geben, bis er sich vollends gefunden hat.

Dieser Wein kann jetzt und sicher bis 2034 mit Freude getrunken werden