Boudau
Vin Doux Naturel Muscat de Rivesaltes, blanc 2023

Die Antwort auf ungeklärte Apéritif- und Dessert-Fragen? Das verführerisch-hedonistische Elixier aus dem Hause Boudau!

Was verbirgt sich hinter der geheimnisvoll klingenden Bezeichnung vin doux naturel? Ins Deutsche ließe sie sich wohl am besten mit „natürlich süßer Wein“ übersetzen. Obwohl dieser zugegebenermaßen recht rudimentäre Übersetzungsversuch bereits auf ein identitätsstiftendes Merkmal, die natürliche (Rest-)Süße dieser spannenden Weinkategorie aufmerksam macht, verbirgt sich hinter diesem Begriff noch weitaus mehr.

Die auch unter der Abkürzung „VDN“ bekannten fortifizierten Süßweine behalten ihren natürlichen Zuckergehalt nämlich dadurch, dass ihre Gärung (bei einem Alkoholgehalt von etwa 5–8 %) durch die Zugabe eines 95–96%igen Traubendestillats gestoppt wird. Produziert werden vdns in verschiedenen Appellationen der Rhône, im Languedoc und vor allem dem Roussillon (aus dem gut 80 % der Gesamtproduktion stammen). Dieser Muscat de Rivesaltes von Boudau ist ein reinsortiger Muscat d‘Alexandrie aus der gleichnamigen AOP Muscat de Rivesaltes. Muscat d’Alexandrie zeigt sich zwar meist etwas weniger aromatisch als sein Verwandter der Muscat Blanc à Petits Grains, dafür aber ertragsreicher und mit der Fähigkeit große Mengen an Zucker in den großbeerigen Trauben einzulagern, was insbesondere bei der Vinifizierung von vins doux naturels ein Vorteil ist.

Für Veronique und Pierres Muscat de Rivesaltes werden die vollreifen Trauben nach der Handlese und sorgfältiger Selektion direkt gepresst, vorgeklärt und kühl vergoren, ehe die Gärung anschließend wie beschrieben durch die Zugabe eines hochprozentigen neutralen Traubendestillats gestoppt wird. Diese Vinifikation führt dazu, dass dieser Likörwein nicht nur seine natürliche Restsüße behält, sondern auch sein volles aromatisches Potenzial entfalten kann. Die Nase ist verführerisch exotisch und vereint Apfelblüten, Litschi, Pfirsich, reife Äpfel und Birnendrops. Am Gaumen zeigt sich der Muscat de Rivesaltes konzentriert mit öliger Textur, honigähnlicher Süße, dabei aber stets getragen von einer angenehm zitrischen Säure und Noten frisch geschälter Orangenzesten. Ergänzt durch die Aromen getrockneter Aprikosen und einem langen von ätherischen Salbeinoten geprägten Finish, brilliert dieser „VDN“ wahlweise als Aperitif oder aromatischer Dessertbegleiter.

Am besten zu Ziegen- und Rotschimmelkäse, zu Gänseleber oder einfach solo. Pflichtwein in jedem Weinkeller. Reifepotenzial: 15+ Jahre.