FR-BIO-10
Pure Frucht und ein Quäntchen Syrah-Würze
Wer sich in den letzten Jahren bereits mit den Weinen der Domaine beschäftigt hat, wird ihren Zugang zum Rotwein kennen. Die wichtigsten Sorten der Region (Grenache, Syrah und Mourvèdre) variiert man gerne in ihren Proportionen. Oder, anders gesagt: Jede von ihnen darf in einer Cuvée aus der AOC-Region den Ton angeben. Syrah dominiert im „Henri Boudau“, Grenache Noir im „Patrimoine“. Dem Mourvèdre hingegen gehört (mit 70 %) der „Padri“. Seinem aktuellen Jahrgang 2021 eilt dabei schon ein exzellenter Ruf voraus. So hat er 2023 die Silber-Medaille des „Concours des Grands Vins de France“ in Mâcon erobert. „Mourvèdre-Liebhaber aufgepasst, dieser Jahrgang wird Sie begeistern“, lassen das Geschwister-Paar Véronique und Pierre Boudau die geneigte Kundschaft wissen.
Wie bei der Familie (auch Véroniques Tochter Géraldine verstärkt das Team) üblich, beginnt die Trauben-Selektion für den „Padri“ direkt im Weingarten. Nur das beste Lesegut wird so für die 21-tägige Mazeration auserkoren. Die zwölf Monate dauernde Reifung in französischen Eichenfässern sorgt für dichte Tannine, die für die Biowinzer aus Rivesaltes wesentlich sind: „Sie werden mit zunehmendem Alter weicher und ergeben eine perfekte Mischung“. In der Tat kommt im tiefgründigen Duftbild sofort die dunklen Beeren-Ausbeute eines Spätsommertages im Wald durch. Heidelbeere und Brombeere sind klar voneinander zu scheiden und tragen das würzige Gepräge des Syrahs. Anstatt seiner australischen Eukalyptus-Ausdünstung bringt er im 2021er eine fast schon an Leder und Lebkuchen erinnernde Note mit.
Erst ganz hinten am Gaumen ist der von der Winzerin angesprochene Gerbstoff zu merken. Davor regieren die fast schon schwarzen Früchte (z. B. Schwarze Johannisbeeren), die mit einem Anflug von Rauchtee versehen sind. Der fruchtintensive Rotwein „Padri“ hat ein Faible für herbstliche Gerichte mit Soße; vor allem Wild(geflügel) und – für Frankophile – ein Cassoulet konvenieren mit der 2021er Cuvée der Domaine Boudau. Doch auch hier soll Winzerin das letzte Wort haben. Denn es unterstreicht die Terroir-Prägung dieses Rotweins: „Cuisine catalane en général“.
Sofern Sie diesen „Padri“ jetzt trinken wollen, sollten Sie ihm einige Stunden Luft geben. Potenzial bis 2032.
Kalkige Böden mit Eisenoxid-Gehalt sorgen für Kraft und Spannung bei dieser betörend saftigen Roussillon-Cuvée aus viel Mourvèdre, Grenache und Syrah.