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Trinkfreude in Weiß aus Languedoc-Roussillon. Silber – Millésime Bio 2024
Verkehrte Welt! Dieser „Clos“ ist nicht das Filetstück des Weinguts, wie das in der Burgund mit ihren kleinteiligen Lagen der Fall ist. „Le Clos“, den es in den Weinfarben Weiß, Rosé und Rot gibt, stellt vielmehr der Einstieg in die Weinwelt von Gutsmanager Benoît Vergé dar. Dass man bereits bei der weißen Cuvée (80 % Vermentino, 20 % Grenache Blanc) ums kleine Geld viel Aromatik aufbieten kann, liegt an Eisen-haltigen, teils fast roten Böden und den Kalksteineinschlüssen am Eingang des Agly-Tals. Hier wird die Würze beinahe schon „nolens volens“ mitgeliefert. Wenn man die Überreife vermeidet, wofür frühe Lese-Zeitpunkte bei der Domaine den Schlüssel darstellen, überrascht der Genussfaktor bereits beim vin de soif, dem „Durstwein“.
Am Weingut selbst gibt man für diesen jung zu trinkenden Weißwein folgerichtig nur zwei Schlüsselwörter aus: „Frische und Geselligkeit“. Denn der dezent mineralische „Le Clos“ eignet sich als Aperitif, auf den sich die ganze Festgesellschaft einigen kann, ebenso wie zu einem gemeinsam genossenen Schalentier-Mahl (Flusskrebse!) oder einem im Ganzen gereichten Fisch. Abseits der Speiseempfehlungen, aus denen selbst beim Einstiegswein das Savoir-vivre schimmert, lässt sich aber Folgendes zum neuen Jahrgang aus der Languedoc-Roussillon bemerken: Die Pikanz und zarte, aber spürbare Reduktion am Anfang zeigt bereits im Duft an, dass man diesem Wein im Keller viel Aufmerksamkeit geschenkt hat. Erst in zweiter Lesung kommen die – nicht gerade knapp bemessenen – Fruchtakkorde zur Geltung. Pfirsich und Honigmelone stehen über den säuriger ausgeprägten Noten von Granny-Smith-Apfel und eingelegtem grünen Pfeffer.
Die jugendliche Art zeigt sich auch im straffen Mundgefühl des „Le Clos“, das erneut Obstgarten-Flair (diesmal mehr Birne, zart auch unreife Ananas) aufweist. Der Geschmack der Früchte wird von einem final spürbaren, aber gut integrierten Gerbstoff-Touch abgerundet. Im Verein mit dem im Abgang wieder aufgetauchten grünen Pfeffer trägt dieser Strukturgeber zum Trinkfluss bei. Denn der weiße „Le Clos“ ist der absolut gelungene Beitrag der Domaine Boudau zum unterbesetzten Segment „leistbarer Alltagswein“. Anders gesagt: der Weißwein aus den Côtes du Roussillon „geht“ immer!
Ab sofort bis 2027.
Ein unbedingt gelungener Einstiegswein, wie man ihn so vermutlich nur in Südfrankreich findet! So scBoudaus weißer „Le Clos“ ist für Meeresfrüchte wie gesch