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Neu! Véroniques Tochter knüpft mit ihrem Debütwein an eine fast vergessene Tradition an
Seit dem Jahrgang 2020 packt nun Véroniques Tochter, Géraldine, im Weingut Boudau mit an. Die Quereinsteigerin ist studierte Biochemikerin und wurde eben erst vom renommierten Guide Hachette als Winzerin des Jahres für ihre Region ausgezeichnet. Dass sie es mit dem Beruf ganz ernst nimmt, zeigt ihr erster eigener Wein, der Malvoisie „Pure Souche“. Die Rebsorte Malvasia kennt man heutzutage wohl eher aus der Nachbarregion, den Côtes Catalanes, sowie der Iberischen Halbinsel und Italien. Dabei waren laut Géraldines Recherchen noch bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts mehrere hunderte Hektar Rebflächen mit Malvasia du Roussillon (auch „Tourbat“ genannt) bestockt. An diese Tradition möchte sie anknüpfen, zumal diese Rebsorte Eigenschaften mitbringt, die im Zuge des Klimawandels sehr relevant sein könnten: Sie reift spät aus und bleibt hier lange gesund, behält auch in warmen Sommern eine schöne Frische ohne an Trockenstress zu leiden.
Gepflanzt wurden die Trauben bereits 2010 von ihrer Mutter und erwiesen sich dabei als perfekt für den Standort geeignet. Malvasia wurde im Roussillon früher eher als Süßwein ausgebaut, doch faszinierten Véronique besonders die trocken ausgebauten Exemplare, die sie während eines Sardinienaufenthalts kennengelernt hatte und zum Auslöser für den Wiederanbau und erste Gehversuche wurden. Géraldine hat ihr Malvasia-Debüt zu gleichen Teilen in langsam getoasteten Barrique bzw. im Stahltank ausgebaut, wo der „Pure Souche“ (was soviel wie „unverfälscht“ oder „waschecht“ bedeutet) auf der Feinhefe reifte. Das Ergebnis im Glas ist ein hellgoldener Weißwein, der intensiv nach Pampelmusenabrieb und Bienenwachs duftet. Das Holz ist hier im Bouquet nahezu inexistent, alles fokussiert sich auf die Traube. Am Gaumen cremig und fleischig, nur zart machen sich hier Aromen von Birnen und Stroh bemerkbar, umso mehr eine angenehme Salzigkeit. Boudaus Malavoisie ist ein mittelkräftiger, dabei höchst geschmeidiger Weißwein, der in der Jugend ungemein rund ausfällt ohne plump oder alkoholisch zu schmecken. In Anbetracht der uns bekannten spannenden Malvasias aus Portugal oder Spanien denken, würden wir hier Véroniques Empfehlung folgen und auch ein paar Flaschen des „Pure Souche“ weglegen. Denn guter trockener Malvasia reift exzellent und entwickelt dabei höchst interessante und vielschichtige Tertiäraromen. Schnell sein sollte man allerdings, denn vom Debütjahrgang gibt es lediglich 1.500 Flaschen.
Ab sofort, gerne bei 10–12 °C servieren. Gutes Reifepotenzial! Unser Tipp: Jetzt oder ab 2025–2030 genießen.
Fantastsiches Debüt: Géraldinges Malvoisie „Pure Souche“ – ein grandioser trockener Weißwein – ist eine echte Bereicherung für Boudau!