Clos du Caillou
„La Réserve“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2021

Ein Wein für die bucket list – die ultimative Vermählung von mitreißender Kraft und bezaubernder Eleganz!

Auf dem höchsten Gipfel ist die Luft ganz dünn – da fallen Vergleiche schwer und manchmal fehlen fast die Worte, um das Erlebte zu beschreiben. Manche Eindrücke muss man einfach selbst erlebt haben – wir würden uns zu der Behauptung versteigen, dass der Genuss einer „La Réserve“ Châteauneuf-du-Pape von Clos du Caillou auf die bucket list von Weinfreaks gehört, weil der Wein so etwas wie eine fast maximale Synthese von zwei Eigenschaften darstellt, die eigentlich gar nicht zusammenpassen, aber eben doch allerhöchsten Genuss bieten, wenn sie sich vermählen: Mitreißende Wucht und bezaubernde Eleganz. Klar, die Voraussetzungen waren gerade 2021 für diese Kombination sehr gut, weil das Wetter tendenziell wechselhaft war – viele sagen: es war ein klassisches Jahr – und die Alkoholgradationen dadurch etwas moderater ausfielen und die Säure herrlich lebendig blieb. Und natürlich vinifizieren sie auf Clos du Caillou immer maximal in Richtung Finesse und das mit einem Traubengut aus etwa 70 Jahre alten, biodynamisch bewirtschafteten Reben, die auf sandigen, also tendenziell leichten Böden stehen. Die Erträge liegen auf minimalistischem Niveau von gut 20 Hektolitern pro Hektar. Im „La Réserve“ sind zu etwa 60 % Grenache und zu zirka 40 % Mourvèdre vertreten, die beiden großen Sorten des Südens. Die Weine werden in Holzfässern vergoren, die Mazeration dauert gut eineinhalb Monate, der Ausbau erfolgt für 14 Monate zum größten Teil in 600-Liter-Holzfässern, ein Zehntel kommt in Amphoren, ein Zwanzigstel in Barriques. Der noch sehr junge Wein duftet intensiv nach Amarenakirsche, Himbeere und Erdbeere, aber auch Schlehe und feiner Pflaume, alles unterlegt von pfeffrig belebender Würze – total sinnlich! Ein Duft wie aus dem Märchenland, wie ausgedacht. Am Gaumen dann Wellen ultrafeiner, samtiger Gerbstoffe, ein immenser Zug und Druck, aber keine Spur von Schwere. Stattdessen legen sich die delikaten Aromen von Zwetschge, Orangeat, Holundersaft, Pfeffer und zarter Schokolade auf diesen mineralisch grundierten Teppich, der alles trägt und die Geschmacksnerven auf einer Wolke langsam Richtung Südosten schweben lässt. Das ist maximale Trinkfreude und maximale Klasse – ein Monument!

Macht jetzt schon viel Spaß, wird sich in seiner ganzen Schönheit aber wohl erst in 8–10 Jahren zeigen. Potenzial bis sicherlich 2050.