Saint Cosme
„Le Claux“ Gigondas, rouge 2022

„Le Claux“: der Gigondas mit burgundischer Finesse und mediterraner Würze

97/100 Punkte – James Suckling

Der Name „Claux“ stammt vom lateinischen „clausum“, was ein geschlossenes Gebiet bezeichnet – ein passender Name für diesen 1,8 Hektar großen Weinberg, der 1914 beinahe aufgegeben worden wäre. Doch das Schicksal wollte es anders: Dank des Ersten Weltkriegs blieb er erhalten und diese bemerkenswerte Parzelle, die wahrscheinlich zwischen 1870 und 1880 neu bepflanzt wurde, konnte weiterbestehen. Heute ist „Le Claux“ ein Symbol für die Verbindung von Geschichte und Weinbaukunst in der Region Gigondas. Seit Jahrhunderten bringen die Böden, bestehend aus Lehm und Kalkmergel mit scharfkantigen Kieseln an der Oberfläche, Weine von außergewöhnlicher Finesse hervor. Die Grenache-Reben profitieren von einem kühlen Mikroklima, das den Wein mit einer präzisen, frischen Frucht und einer außergewöhnlichen Tiefe ausstattet. Diese klimatischen Bedingungen in Verbindung mit dem einzigartigen Terroir geben dem „Le Claux“ von 2022 eine unverwechselbare burgundische Eleganz, wie man sie an der südlichen Rhône nur selten findet. Im Glas präsentiert der Wein ein betörendes Bouquet von reifen dunklen Früchten wie schwarze Johannisbeeren, Brombeeren und Süßkirschen, ergänzt durch subtile Aromen von Sauerkirschen, die eine frische Säurenote beisteuern. Blumige Noten von Veilchen und Trockenblumen sorgen für ätherische Leichtigkeit, während gegrillte Kräuter und die für die Region typische Garrigue für mediterrane Würze sorgen. Eine dezente, aber markante Salzigkeit, die an gesalzenes Lakritz erinnert, durchzieht die Frucht und gibt dem Wein eine faszinierende Dimension, die ihn von anderen Weinen der Region abhebt. Am Gaumen entfaltet der „Le Claux“ seine ganze Pracht: vollmundig und doch erstaunlich leicht, zeigt er eine beeindruckende Balance zwischen Konzentration und Eleganz. Die feinen, festen Tannine, begleitet von einer saftigen, lebendigen Säure, geben ihm Struktur und Tiefe, während die Fruchtnoten von Kirschlikör, Waldbeeren und einer Spur Orangenschale für aromatische Komplexität sorgen. Zarte Anklänge von Graphit, Pfeffer und Zedernholz runden das Geschmackserlebnis ab und unterstreichen die mineralische Tiefe. Die immense Tanninstruktur, gepaart mit frischer Säure und intensiver Frucht, zeigt, dass dieser Wein noch Zeit braucht, um sich voll zu entfalten. Hinter seiner noch verschlossenen Aromatik schlummert eine tiefe, vielschichtige Komplexität, die sich mit der Zeit zu einem großen Gigondas entwickeln wird. Der Ausbau in Barriques, von denen ein Drittel neu sind, gibt ihm eine subtile Süße, die die Reife der Trauben unterstreicht. Ein Meisterwerk an Finesse und Konzentration, wie es nur die besten Lagen der Rhône hervorbringen können.

Ab 2030 und sicher bis 2043+ zu genießen.