Saint Cosme
Château de Rouanne Vinsobres, rouge 2021

Warum er nicht widerstehen konnte: Louis Barruol und der Zauber von Vinsobres

„Ich habe das Terroir von Vinsobres schon immer geliebt, da konnte ich einfach nicht nein sagen“, schwärmt Louis Barruol, Besitzer des Châteaus de Saint Cosme in Gigondas, über seinen Kauf des 62 Hektar (!) großen Château de Rouanne im Jahr 2019. Aus dem hochgelegenen, windgeschützten Dorf an der südlichen Rhône kommen seit jeher Weine von einer natürlichen Frische, die nur wenige andere Regionen erreichen – und doch steht Vinsobres meist im Schatten seiner bekannteren Nachbarn Cairanne und Rasteau. Zu Unrecht, wie dieser köstliche 2021er-Vinsobres beweist: Die Nase wird von einem intensiven, fast üppigen Bouquet reifer Himbeeren empfangen, die die Süße eines warmen Sommertages verströmen, während gleichzeitig zarte florale Noten von Veilchen die Szenerie mit einem Hauch von Eleganz durchziehen. Doch das ist erst der Anfang. Tiefere Nuancen von würzigem Süßholz und ein Hauch von schwarzem Pfeffer geben dem Wein eine geheimnisvolle Tiefe und machen neugierig auf das, was geschmacklich folgt. Pfingstrosenblüten und der Duft von frisch gebackenem Lebkuchen runden das Aromenspektrum ab. Am Gaumen setzt sich diese vielschichtige Komposition mit bemerkenswerter Finesse fort: Da ist zunächst eine mineralische, leicht salzige Frische, die den Wein strukturiert und ihm eine kühle, fast schwebende Eleganz verleiht. Bald kommen rote Früchte hinzu, vor allem reife Himbeeren und schwarze Kirschen. Sie bringen eine natürliche Süße mit, die perfekt eingebunden ist und die Zunge umhüllt, ohne jemals überladen zu wirken. Brombeeren und Himbeeren bringen eine tiefere Dimension ins Spiel und spielen mit einem Hauch von pfeffrigen Kräutern und subtilen floralen Noten, die an Lavendel und Veilchen erinnern. Jede Sekunde auf der Zunge entfalten sich neue Geschmacksschichten. Da ist diese leicht balsamische Note, die an süßes Lakritz erinnert, gemischt mit würzigen Akzenten von schwarzem Pfeffer und einem Hauch von Zimt, der im Hintergrund mitschwingt. Obwohl die charakteristischen kantigen Tannine recht ausgeprägt sind, bleibt die Textur stets geschmeidig, fast seidig, und erzeugt gleichzeitig eine subtile Spannung. Der Abgang ist lang und beeindruckend nachhaltig, mit einer zarten, süßen Karamellnote. Diese feine Süße ist fein ergänzt die fruchtigen und würzigen Elemente. Die 50 Jahre alten Rebstöcke geben dem Wein eine bemerkenswerte Konzentration und Tiefe, während die Co-Fermentation der Trauben und der Ausbau in Betontanks die Reinheit der Aromen bewahren. Mit jedem Schluck offenbart dieser Wein neue Facetten, seien es die samtige Struktur, die raffinierten Fruchtaromen oder die subtilen Gewürznoten, die sich zu einem perfekt ausgewogenen Ganzen fügen. Das Ergebnis ist ein kraftvoller und zugleich eleganter Wein, der perfekt zu Lammkoteletts oder gegrilltem Wild passt. Kein Wunder also, dass Louis Barruol nicht Nein sagen konnte – Vinsobres ist einfach unwiderstehlich.

Ab sofort und bis 2032+.