Santa Duc
„Aux Lieux-Dits“ Gigondas, rouge 2021

Ungemein geschmeidig-kräftiger Gigondas, der das exzellente Terroir dieses Gebiets großartig präsentiert!

93-95/100 – Vinous

„eleganter, burgundischer Gigondas“ – Jeb Dunnuck

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt das Weinbaugebiet Gigondas als großartiger Geheimtipp an der südlichen Rhône. Das Gebiet lag einigermaßen verborgen zwischen den glorreichen Lagen der nördlichen Rhône und der weltberühmten Châteauneuf-du-Pape-Region sowie im Schatten der hübschen Dentelles de Montmirail, einer kleinen, feinen Bergkette. Die Weine waren satt und dicht, mineralisch geprägt und voller Zug – und oft zu extrem günstigen Tarifen zu bekommen. Die Zeit der verborgenen, außerordentlich guten Gigondas-Weine ist nun zwar vorbei und extrem günstig sind sie auch nicht mehr zwingend. Dafür aber besser denn je, denn den ambitionierten Erzeugern der Region – das gilt insbesondere für die fantastische Domaine Santa Duc der Familie Gras – gelingt es immer besser, das Potenzial dieser mit etwa 1300 Hektar recht kleinen Appellation voll zur Entfaltung zu bringen.

Ein geradezu archetypischer Vertreter des Gigondas ist der „Aux Lieux-Dits“ von Santa Duc. Das Vater-Sohn-Gespann Yves und Benjamin Gras verwendet dafür Trauben aus acht verschiedenen, für die Region typischen Lagen, die von Sand, rotem Ton, Mergel und diversen Varianten der berühmten Kiesel geprägt sind. In dieser Cuvée dominiert Grenache (80 %), die klassische Rebsorte der Gegend, aber auch Mourvèdre (10 %), Cinsault (5 %) und Syrah (5 %) sind vertreten.
Bei Santa Duc wird biodynamisch gearbeitet, eine Art der Bewirtschaftung, die Sohn Benjamin von seinen Lehrjahren unter anderem im Burgund mitgebracht hat. Seit der Umstellung hat Santa Duc noch einmal einen Sprung nach vorn gemacht – und das von einem sehr hohen Niveau aus! Die Weine sind nun auch im Alkohol etwas niedriger, die Eleganz wurde dafür noch weiter hochgefahren.
Die Reben für den „Aux Lieux-Dits“ sind im Schnitt etwa 40 Jahre alt, geerntet wird von Hand in kleine Bottiche. Ein Teil der Trauben wird entrappt, vergoren wird bei kontrollierten Temperaturen im Edelstahl, der Ausbau erfolgt später zum größten Teil in 3600-Liter-Holzfässern von Stockinger sowie in Tonamphoren, der Wein wird weder geklärt, noch filtriert. Unterm Strich haben wir es hier mit einem richtig aufwändigen Ausbau zu tun.

Der „Aux Lieux-Dits“ duftet wunderbar würzig nach roten Früchten, pikante Kirsche, Schlehe, etwas Brombeere, Cassis, dazu kräuterige Anklänge mit Eukalyptus und Minze, alles sehr lebendig und frisch. Am Gaumen dann geschliffene Gerbstoffe, eine lebhafte Säure und enorm viel Grip, dazu wieder viel rote Frucht, ganz pikant, auch Pfeffer ist dabei und Kirsche. Das ist ungemein frisch und animierend – und schlicht ein großes Vergnügen!

Ab sofort und bis 2035.