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Ein spezifisches Terroir im Châteauneuf-du-Pape ganz für sich. Einzigartig! 96 Punkte – SUCKLING | 97 Punkte – FALSTAFF
Weisheit im Weinbau? Benjamin Gras von der Domaine Santa Duc, dessen Familie dieses Weingut im Jahre 1874 erwarb und dessen Vater Yves mit seinen Weinen aus Gigondas und Châteauneuf-du-Pape schon Lobeshymnen internationaler Kritiker gesungen bekam; Benjamin hat solche Weisheit auf seinen Reisen in 28 weinanbauende Länder gefunden: Das Terroir ist in allen seinen Charakteristika zu zeigen, ohne Eingriffe und Schönungen. Das geht sogar soweit, dass er aus den Trauben jeder Lage, ja sogar einzelner Parzellen einen eigenen Wein bereitet – im Châteauneuf-du-Pape recht ungewöhnlich. Der Umstieg auf biodynamischen Weinbau im Jahre 2016 scheint nur ein weiterer, konsequenter Schritt gewesen zu sein, diese Weisheit umzusetzen – und die Eule (nach einer besonderen Art dieses Weisheits-Symboles, dem Uhu ist das Weingut schließlich benannt) nickt gelassen-zustimmend.
Im Osten von Châteauneuf-du-Pape liegt „La Crau de Ouest“. Ein halbes Hektar groß ist die Parzelle der Familie Gras, auf der ausschließlich Grenache angebaut wird. Die zu gobelets gezogenen, durchschnittlich 90 Jahre alten Reben können in den feinsandigen, lehmigen Boden besonders tief wurzeln. Die Trauben werden selbstverständlich von Hand gelesen, gleich vorselektiert und in kleinen Kisten zum Weingut gebracht, wo sie sofort auf einem Sortiertisch landen, und von dort kommt nur das perfekte, auch nur zum Teil entrappte Material in Edelstahltanks. 20 bis 30 Tage unter strenger Temperaturkontrolle gärt es nun spontan, wird zweimal täglich schonend überschwallt und nach vorheriger Verkostung bei Bedarf ein wenig gestört: Der Tresterhut wird sacht heruntergedrückt. Aus der pneumatischen Presse wandert der Rote zurück in den Edelstahl und wird für den Winter in Ruhe gelassen. Er soll dort etwaige Trübungen loswerden und seine Säure abbauen können. Im Frühling wird der Jungwein dann für 18 Monate zum Teil in Eichenfuder, zum Teil in Terrakotta-Amphoren umgefüllt. Bei der anschließenden Abfüllung wird nicht filtriert.
Sein Rubingranat, von violetten Reflexen belebt und mit Ockerrand bekränzt, lädt sofort ein, die Nase über das Glas zu halten. Eine warme Frucht (Kirsche, Himbeere, Brombeere, dunkle Pflaume, Erdbeere) belohnt sofort! Die nachziehende Würze (Milchschokolade, schwarzer Pfeffer, Zigarrenkiste, Waldboden, Graphit, Rauch, Leder) macht ungeheuer Lust auf mehr, und da der Wein seinem ganzen Wesen nach großzügig ist, gibt es noch ein Paar Blüten-Tupfen (Lavendel, Lilie) obenauf. Am Gaumen wird dann Frische gefeiert. Die doch bemerkenswerte Süße wird auf das herrlichste von Säure und geschmeidigem Tannin eingehegt. Alle Breite, auch die des deutlichen Alkohols wird aufgehellt und eingefangen. Wenn das Weisheit sein soll, lassen wir uns das doch gerne gefallen, allzu gerne – wir nicken zustimmend und ausgelassen.
Ab sofort bis mindestens 2039+.
Der Châteauneuf-du-Pape „La Crau Ouest“ des Demeter-Spitzenweinguts Santa Duc zählt zu den ganz großen Rotweinen der Region!