Das „Tal der Narren“ ist der Weg zum Châteauneuf-Gipfel!
94-96/100 – Vinous
Dieser Kultwein der Domaine Clos Saint-Jean stammt aus der Hügellage „La Crau“, die in den Jahren 1905 bis 1910 von Urgroßvater Edmond Tacussel bepflanzt wurde, und den seineNachbarn prompt für verrückt erklärten: Der Weinberg sei viel zu steinig, die bewussten Steine dann auch noch viel zu große, und überhaupt könne man das Land dort nicht mit dem Pferd bearbeiten … alles in allem also eine Schnapsidee. Allerdings gibt die Geschichte den Mutigen recht: Von den berühmten Grenache-Reben (70 %, annähernd 90 % davon dann entrappt und im Stahltank ausgebaut) dieses Terroirs stammen beispielsweise auch die Trauben für Pégaus Supercuvée „Da Capo“. Beim „La Combe des Fous“ (auf deutsch so viel wie „die Talmulde der Verrückten“ – nach Monsieur Tacussel haben noch andere fröhliche Wahnsinnige hier ihr Glück gesucht und gefunden) tritt sie in Assemblage mit 20 % Syrah und je 10 % Cinsault und Vaccarèse auf, die in neuen und gebrauchten Fässern ausgebaut wurden und allesamt bei allergeringstem Ertrag (im Schnitt maximal 15 Hekorliter pro Hektar) per Hand gelesen wurden. Dieser Châteauneuf-du-Pape ist flüssig gewordenes Extrakt der Region. Der tieffarbene Wein duftet konzentriert nach Erdbeeren, nach reifen Pflaumen, Rose, Veilchen, Süßholz und Wildkräutern. Er entfaltet am Gaumen eine enorme Konzentration, saftige Säure und ungemein seidige, dabei griffige Tannine, gewinnt dabei noch an Würzigkeit und Kraft im langen Nachhall, ohne die feine reife Frucht zu vernachlässigen Mit Sicherheit gehört diese legendäre Cuvée der Domaine Clos Saint-Jean zu den komplexesten, aber vor allem auch elegantesten Châteauneuf-du-Papes, die dieser große Jahrgang hervorgebracht hat. Hier ist alles um eine Dimension dichter, engmaschiger und konsequent aufs Wesentliche – Essenz eines Châteuneuf-du-Pape – konzentriert.
Ein grandioser Wein! Zu genießen ab sofort, ideal ab etwa 2026 bis 2042+.