Côtes du Rhône als Tanz auf der Zunge!
La Bouïssière ist ein Familienbetrieb, dessen Geschichte vor 60 Jahre begann, als Antonin Faravel die ersten Reben am Hang des Berges La Grande Bouïssière, am Fuße der steilen Felsenkette Dentelles de Montmirail (der beeindruckende Bergkamm ziert auch das Etikett der Weine), pflanzte. Mit viel Leidenschaft produzierte er Weine, die die faszinierende Schönheit der rauen Landschaft sinnlich erfahrbar machen. Heute wird das Weingut von seinen Söhnen Gilles und Thierry geführt, wobei sich Gilles passioniert um die Arbeiten in den Weingärten kümmert und dabei strengen organischen Richtlinien folgt. Thierry verantwortet den Keller und verfeinert dabei innovationsoffen und undogmatisch seine Methoden immer weiter. Er weiß, dass jedes Jahr andere Anforderungen an den Ausbau stellt, und so passt er seine Verfahren stets den Bedürfnissen des aktuellen Jahrgangs an. Unter ihrer Ägide hat sich die Rebfläche des Weinguts von neun auf 20 Hektar mehr als verdoppelt, darunter Parzellen in drei der besten Lagen der südlichen Rhône: Gigondas, Vacqueyras und Beaumes-de-Venise. Die Faravel-Brüder füllen großartige Cuvées von intensiver Dichte und Konzentration ab, die gleichzeitig eine enorme Frische und Finesse versprühen, mit klarer Frucht glänzen und nie gen Marmelade abdriften. Bei den zudem sensationellen Preisen ist das eine ernsthafte Konkurrenz für das benachbarte Châteauneuf-du-Pape. Das gilt auch für ihre bezaubernde Côtes-du-Rhône-Assemblage. Die Trauben hierfür sind etwa 30 Jahre alt und wachsen in den höchsten Lagen der Gegend auf rund 350 Metern. Geerntet wird, wie bei allen Weinen der Familie, konsequent von Hand. Bei der Entrappung legt Thierry Wert darauf, dass auch ein gewisser Anteil an Stilen dranbleibt, um den Charakter des Weins mitzuprägen. Den Grad der Entrappung passt er mit viel Fingerspitzengefühl jedes Jahr den Umständen von Wetter und Traubenqualität an. Zur Spontangärung mit den natürlichen Umgebungshefen geht es danach in den Zementtank. Die Reifung erfolgt dann teils im Edelstahl, teils im Zement-Ei.
Im Glas zeigt sich der Côtes du Rhône in dichtem Dunkelrot mit eindrucksvoller Fensterbildung an der Glaswand. In die Nase strömt ein Duft von Heidelbeere, Brombeere und Kräutern der Provence mit einem zarten Hauch von Tabak. Am Gaumen dann eine sensationelle Spannung zwischen voluminösem Körper und finessenreicher Leichtigkeit, die ganz zart moussierend über die Zunge perlt – so als würde ein später Bud Spencer Ballett tanzen. Das muss man geschmeckt haben, um das entsprechende Kopfkino in Gang zu setzen. Zu den dunklen Beerenaromen der Nase gesellen sich noch Malve und Hagebutte. Im eleganten finish schmeicheln die Tannine und lassen noch etwas dunkle Schokolade mit Orangenzesten aufleuchten. In dieser Preisliga ist das schwer zu schlagen! Die Cuvée aus Grenache (85 %) und Syrah (15 %) passt hervorragend zu kurzgebratenem rotem Fleisch mit einer ordentlichen Portion schwarzem Pfeffer und zu rustikaler charcuterie. Diesen Charmeur von der südlichen Rhône sollten sie nicht verpassen – allein schon, um zu schmecken, wie Bud Spencer tanzt.
Ab sofort bis 2032+.
La Bouïssière verwöhnt hier mit einem Côtes du Rhône, in dem sich tiefe Konzentration und erstaunliche Frische treffen. Großer Weingenuss zu kleinem Preis!