Bosquets
„Le Lieu Dit...“ Gigondas, rouge 2022

Feinste „cuvée parcellaire“ aus einem hervorragenden Jahrgang!

95–97 Punkte – Robert Parker Wine Advocate

94–96 Punkte – Jeb Dunnuck

„Le Lieut Dit…“ ist ein reinsortiger Grenache Noir, der von einer Einzellage direkt am Weingut in Gigondas stammt. Der sandige Weinberg liegt recht kühl und reicht bis zum Waldrand. Dort entsteht Julien Bréchets feinster, elegantester und nuancenreichster Grenache Noir. Es sind uralte Reben, die dort im sandigen Boden wurzeln und die im Jahr 2022 nicht mehr als 16 hl/ha erbracht haben, was nicht einmal die Hälfte der an sich schon niedrigen, zugelassenen Menge für Gigondas darstellt. Der Handlese und dem Sortieren folgte bei rund 70 % der Trauben das Entrappen. Die Beeren wurden leicht angerebelt und dann vergoren. Bei Bréchet erfolgt die Gärung in drei Stufen über einen Monat hinweg. Nach einer kühlen Vorvergärung fand die alkoholische Gärung bei rund 28 ºC statt. Hat Bréchet früher im Beton-cuve vergoren und die Maische immer wieder aufgerührt und den Saft über den Tresterhut gepumpt, vergärt er mittlerweile in demi-muids (600 Liter Fassungsvermögen) und stößt nur noch den Tresterhut einmal täglich unter. „Je weniger wir extrahieren, desto klarer kommt der Lagencharakter durch. Das musste ich 2021 lernen“, beschreibt Julien Bréchet seine neue Erfahrung, die man bei all seinen Gigondas-Weinen nachvollziehen kann. Der Mazeration folgte der Ausbau über 18 Monate hinweg in demi-muids, ebenfalls von 600 Litern.

Der Grenache duftet intensiv und verführerisch nach schwarzen Himbeeren, Erdbeerconfit und schwarzen Kirschen mit einer prägnanten Note von Lakritz und Minze, ergänzt von Veilchen, etwas Lorbeer und Unterholz. Die in der Nase schon spürbare Frische wird durch einige kühle Gesteinsnoten und etwas Blutorange hervorgerufen. Diese Frische, die der „Le Lieut-Dit…“ trotz seiner ausladenden Kraft am Gaumen bietet, ist betörend. Der Wein wirkt frisch, mineralisch und agil. Gleichzeitig verbindet sich die reife Frucht und die Lakritz-Würze nahtlos mit einem seidigen, überaus feinen Tannin hin zu einem langen, komplexen, wunderschönen Finale. Ein fantastischer Wein von Julien Bréchet!

Idealerweise ab 2028 (ansonsten einige Stunden vor Genuss dekantieren), Entwicklungspotenzial bis 2045+.