Bruno Giacosa
„Vigna Valmaggiore“ DOC Nebbiolo d’Alba, rosso 2022

Der perfekte Einstieg für alle, die Nebbiolo erleben wollen!

Wenn Stuart Pigott schreibt, Nebbiolo sei eine seiner liebsten Rotweinsorten, das Problem sei aber, man müsse sich schon fast verschulden, um einen signifikanten ins Glas zu bekommen, dann sei ihm hier dieser „Vigna Valmaggiore“ ans Herz gelegt. Wer Bekanntschaft mit der Finesse und Eleganz dieser Rebe schließen möchte findet bei unserem Giacosa etwas, was dem Begriff „Einstiegswein“ am Ehesten nahekommt (Weine geringer Güte und Qualität wird man bei diesem Weingut vergebens suchen. Die sind hier wirklich nicht gemeint). Das Valmaggiore im Roero hat einen Nebbiolo hervorgebracht, der sich deutlich flotter erschließt, der heute schon eine knappe Stunde nach dem Dekantieren (unbedingt!) einen Großteil seiner Reize offenbart. Da er fernab der Barolo DOC wächst, ist sein Preis (noch) recht schlank. Eine Einladung an alle, die sich in die Welt des Piemont eintrinken möchten.

Wieder einmal (und das geschah auch schon in den frühen 1970ern) hatte Bruno Giacosa für diesen Zweck die perfekte Lage gefunden. Dieser Suchprozess ist dann auch gleich ein wunderbares Erklärungsmodell für sein Selbstverständnis: es gilt nicht, einen Wein so zu „machen“, dass er sich schnell erschließt; es gilt das Terroir zu finden, das einen solchen Wein wachsen lässt. Die Weinbereitung soll dann nur noch in vollkommener Einfachheit das Gewachsene bewahren (ein durch und durch burgundischer Ansatz). Wenn man dann einen solchen Nebbiolo im Glas hat, die überraschend helle Farbe, das zartbraune Rubin genießt und dann diese elegante Frucht in die Nase steigt, dann fühlt sich das so an, als ob einem Gary Cooper persönlich in den Sattel helfen wolle – was für eine Einstiegshilfe! Alles scheint da. Alles scheint an seinem Platz zu sein. Die Frucht (Kirsche, Erdbeere, Himbeere, Brombeere), die Würze (Minze, Rose, Lilie, Marzipan, Leder, Erde Teer, Holzkohlenrauch, nasser Tontopf, Pilze, Tabak, Kakao, Espresso, Pfeffer, Bohnenkraut, Fenchel), die begleitende Säure, das deutliche und kraftvolle Tannin scheinen sich an Plätzen zu befinden, die ihnen vom Terroir seit Jahrhunderten zugewiesen sind. Selten war der Mund so voll – und alle Eindrücke so perfekt in den ewigen Klang jedes einzelnen Schlucks gefügt.

Dekantiert ab sofort bis mindestens 2036+.