Eleganter Nebbiolo, der es mit der großen Konkurrenz aufnehmen kann
Viele von Marco Porellos Weinen wurden schon mehrfach ausgezeichnet – der aktuelle „Torretta“ zum Beispiel mit zwei Gläsern im Gambero Rosso. Im Herbst 2024 kam eine weitere Auszeichnung dazu: In einem Falstaff-Tasting, bei dem üppig namhafte Konkurrenz (vor allem Barolo- und Barbaresco-Schwergewichte) angestellt war, schnitt dieser Roero mit noch immer recht bemerkenswerten 90 Punkten ab. Weit oben steht er im Ranking, umgeben von Weinen, die oft ein Vielfaches kosten. Keine Frage also: Dieser Winzer hat ein großes Talent. Und er zeigt beim „Torretta“ zudem ein gutes Gespür für die richtige Balance zwischen Komplexität und Zugänglichkeit. Die Nebbiolo-Trauben für dieses gut erschwingliche Meisterstück reifen in der Roero-Lage Torretta nahe dem Weingut in Canale, die dem Wein ihren Namen gab. Die Reben stehen dort im Guyot-System und wurzeln in kalkhaltigem, lehmig-sandigem Boden. Anfang Oktober von Hand geerntet, reifen die Trauben nach der Mazeration (zehn bis zwölf Tage) und der alkoholischen Gärung 15 Monate lang in 500-Liter-Fässern und Barriques. Der 2022 hat ein elegantes, intensives Rubinrot und bringt ein komplexes Potpourri an rot- und schwarzfruchtigen Aromen mit: Himbeere, Erdbeere, Kirsche, Brombeere. Kräuternoten, etwas Pfeffer und florale Nuancen begleiten die fruchtige Fülle. Am Gaumen zeigt er sich mit kraftvollen, aber geschliffenen Tanninen, die nach dem fruchtigen Auftakt nach und nach zum Vorschein treten. Dieser elegante, saftige Essensbegleiter mit mittellangem Abgang passt ganz ausgezeichnet zu rotem Fleisch, sei es nun kräftig gegrillt oder sanft geschmort.
Ab sofort bis 2031+.
Ein klarer Vertreter des Piemonts und kein entrückter Nebbiolo ist der „Torretta“ von Marco Porello. Er darf sinnenfreudig bereits jetzt geöffnet werden!