Sandrone
Barbera d’Alba DOC, rosso 2021

Wie immer einer der besten und schon jetzt enorm attraktiv: Luciano Sandrones Barbera d’Alba!

91 Punkte – James Suckling

Der Jahrgang 2021 begann in der Langhe mit einem extrem schneereichen Winter, einem warmen März und Frost, der im April zuschlug, zum Glück für Familie Sandrone aber nur die tieferen Lagen betraf, in denen sie keine Weinreben besitzen. Ab Mai wurde es abwechselnd heiß und kühl. Vor allem regnete es so viel, dass die Rebstöcke im späteren heißen und trockenen Sommer auf genügend Wasserreserven zurückgreifen konnten. Der nächste Regen kam zum genau richtigen Zeitpunkt, und zwar einige wenige Wochen vor der Lese, die zwischen dem 21. bis 30. September stattfand, als es langsam kühler wurde. Die Mengen waren zwar nicht besonders groß, dafür aber war die Qualität der ausgereiften Trauben hervorragend mit einem gesunden Tannin und einer klaren Säurestruktur.

So ist unter der Ägide Luciano Sandrones – der leider im Januar 2023 verstarb – wieder einer jener bildschönen Barbera d’Alba entstanden, die für uns schon seit vielen Jahren zu den besten der Region zählen. Und das liegt ganz eindeutig daran, dass dieser Wein in allem, was er bietet, so stimmig ist. Das beginnt bei der Verbindung von tiefer dunkler und saftiger Frucht, der lebendigen Säure und dem gekonnten Holzeinsatz und endet beim Preis, der für einen solch fleischigen, saftigen und tiefen Wein einfach hervorragend ist. Der Meister des zwischen Klassik und Moderne balancierenden Barolo liebte eben seinen Barbera d’Alba, und das merkt man bei jedem Schluck.

Das Lesegut für diesen Wein stammt von Weinbergen aus drei Orten, nämlich von Cascina Pe Mol in Monforte d'Alba, Rocche di San Nicola und Ravera in Novello sowie Albarella in Barolo. Die von Hand gelesenen und sortierten Trauben wurden in offenen Edelstahl-Fermentern temperaturkontrolliert spontan vergoren. Die malolaktische Gärung und die neunmonatige Reifung fanden dann in 500-Liter-Fässern statt. Sandrones Holzeinsatz ist bei diesem Wein wie immer vorbildlich, er ist elegant, balanciert und somit ein großer Mehrwert, denn das sanfte Holz gibt dem Barbera d’Alba Struktur, Finesse und Größe.

Der dichte, purpurfarben leuchtende Rotwein verbindet die reife Frucht von Brombeeren, Zwetschgen und Kirschen mit Noten von Veilchen, etwas Tabak, dunkler Schokolade und Unterholz. Anklänge von Orangenschale und Gestein geben dem Wein eine kühle Note. Am Gaumen bietet der Wein die gewohnte Dichte und tiefe Saftigkeit der dunklen Frucht. Gleichzeitig besitzt der Barbera d’Alba ein robustes, aber feinkörniges Tannin und vor allem eine frische Säure, die Spannung und Sehnigkeit in den Wein bringt. Die Dichte und der gekonnt feine Holzeinsatz bleiben bis in das lange Finale hinein ebenso beeindruckend wie die kühle Mineralik.

Ab sofort wunderbar zu trinken, Potenzial bis etwa 2030.