Massolino
„Parussi“ DOCG Barolo, rosso 2019

Kraft und Struktur vereinen sich mit geschliffenen Gerbstoffen und sublimer Eleganz – das ist große Barolo-Kunst!

97 Punkte – Vinous
95 Punkte – Robert Parker Wine Advocate

In ihrem unablässigen Streben nach Qualität und maximalem Terroir- Ausdruck hält die Familie Massolino stets Ausschau nach interessanten Lagen, um das ohnehin schon großartige Terroir-Portfolio weiter sinnvoll zu ergänzen. Als sich deshalb die Gelegenheit bot, das Cru „Parussi“ in Castiglione Falletto zu erwerben, griffen die Weintraditionalisten beherzt zu – und verließen damit das heimische Serralunga, um ihre Kunst künftig auch in neuen Gefilden zu praktizieren. Gerade weil die Nebbiolo-Traube so außerordentlich sensibel auf Lagenunterschiede reagiert, ist es so spannend so sehen, wie sich die einzelnen Crus voneinander unterscheiden. Und „Parussi“ ist – daran gibt es gar keinen Zweifel – eine wunderbare Ergänzung zu den berühmten Lagen in Serralunga. Die etwa 1,6 Hektar große Rebfläche liegt auf etwa 300 Metern Höhe mit einer perfekten Südost-/Südwestausrichtung. Die tiefgründigen Böden sind von Kalk und Lehm geprägt, die Reben im Schnitt 40 Jahre alt. Die von Hand gelesenen Trauben werden in Eichenholzfässern bei etwa 30 °C vergoren, später folgt eine Lagerung in großen slawonischen Eichenholzfässern für etwa zweieinhalb Jahre. Wie so oft bei Massolino kommt kein Barrique zum Einsatz. Der Ausdruck der Trauben und des großartigen Terroir stehen im Mittelpunkt. Und das ist – wenn diese Bemerkung erlaubt ist – genau richtig, denn dieser Wein ist einfach nur spektakulär. Bei Massolino leben sie ja eine schöne Form der Bescheidenheit und bemerken, der Parussi“ sei „strukturiert" und „streng". Okay, so kann man es sagen, wenn man sein Licht ganz weit unter dem Scheffel stellen will. Beim Vinous-Chef Antonio Galloni klingt das etwas anders: „A wine of total grace and refinement, the 2019 is pure seduction." Das Ergebnis dieser euphorischen Analyse sind gigantische 97 Punkte. Damit gehen wir gern mit und möchten aber unbedingt erläutern, weshalb beide genannten Beschreibungen zutreffen. Denn ja, der „Parussi“ ist – und das macht einen Teil seiner Faszination aus – eben extrem dicht und fest, gleichzeitig aber wunderbar geschliffen. Allein schon dieser würzige Duft nach Sauerkirsche, Schlehe, Minze, Sandelholz und Brombeere ist betörend. Am Gaumen dann eine unglaublich packende Präsenz, wieder rote Früchte, Bitterschokolade, Würze sowie eine faszinierende Mineralität. Aber bei allem Druck ist da nichts Schweres, das ist rein und klar und einfach nur groß. Wow, was für ein Barolo!

Bitte erst einmal weglegen, ab 2027 wird es interessant bis mindestens 2045. Wer jetzt schon naschen will: unbedingt karaffieren!