Diese Kombination aus Kraft und Eleganz gibt es nur beim Barolo – ein Meisterwerk für die nächsten Jahrzehnte!
Wenn man sich den Weinbau im Piemont als Pyramide vorstellt, dann thront ganz oben der Barolo, an seine Seite schafft es gerade noch sein enger Verwandter, der Barbaresco. Beide sind mit faszinierendem Gerbstoff und feiner Säure ausgestattet, sie sind dicht, komplex, sehr lagerfähig und dabei enorm elegant. Der Barolo, so lautet ein Sprichwort sei der „Wein der Könige und König der Weine". Zum ersten Teil des Spruches sollte man wissen, dass das Haus Savoyen Mitte des 19. Jahrhunderts tatkräftig dabei geholfen hat, den Barolo in seiner jetzigen Form zu entwickeln. Entscheidend dafür verantwortlich war der französische Önologe Louis Oudart, der seine Versuche mit der Nebbiolo-Traube unter anderem in einer Jagdhütte der Königsfamilie unternehmen durfte. Die Herrscherinnen und Herrscher wussten es eben zu schätzen, wenn sich jemand mit Kompetenz um die Verbesserung der Weinqualität kümmerte. Schließlich gelang es Louis Oudart aus dem vormals oft süßlichen Rotwein – in den kalten norditalienischen Wintern stoppte die Gärung der Moste der spät gelesenen Nebbiolo-Traube häufig – einen fantastischen trockenen Rotwein zu keltern, auch weil er die Gärtanks in die wärmeren Keller verlegte. Seitdem haben sich Barolos zu Recht den Ruf erworben, zu den besten Weinen der Welt zu gehören. Die Kombination aus enormer Kraft, subtiler Aromenvielfalt und einer Lagerfähigkeit über Jahrzehnte ist faszinierend. Es sind Unikate, die es nur im Piemont gibt. Dabei drehen sie den Regler in den Bereichen Wucht und Kraft im Vergleich zu den bereits stabil gebauten Barbaresco noch einmal etwas weiter auf – der Barolo „Tettimorra“ aus dem exzellenten Jahr 2019 von Scarpa zeigt das eindrucksvoll. Die Trauben für diesen Wein wachsen auf bis zu 380 Metern Höhe im nach Südosten geneigten Weinberg Roncaglie, der zwischen Verduno and La Morra liegt und von sandhaltigen Mergelböden geprägt ist. Der Wein lagert bei den Traditionalisten von Scarpa 36 Monate in 5000-Liter-Fässern aus französischer und slawonischer Eiche – also kein moderner Stil mit neuen Barriques. Der „Tettimorra“ glänzt in einem leicht transparenten Kirschrot im Glas. Sein Duft wird von tiefer, warmer Würze bestimmt, Kirsche kommt dazu, Johannisbeerblatt, aber auch Rose, Unterholz, Steinpilz und eine Spur Tabak und Lakritz. Das ist extrem vielschichtig, komplex und dicht. Am Gaumen dann dieser unglaubliche Barolo-Zug: festes, aber fein gewobenes Tannin, Mengen davon, aber ganz geschmeidig, dazu diese lebendige Säure und ein mineralisch-dunkler Faden. Der Wein ist voller Saft und Konzentration, erneut kommen rote Früchte durch, aber auch wieder Tabak. Bei aller Wucht bleibt immer die einmalige, fast schwebende Barolo-Eleganz erhalten. Das ist ganz enorm und einfach groß. Klar, der Wein macht jetzt schon zum Essen Spaß. In zehn Jahren ist er aber noch umwerfender!
Ab sofort und bis 2048.
Scarpas Barolo „Tettimorra“ aus dem Ausnahmejahr 2019 bietet eine fantastische Kombination aus Kraft und Eleganz.