Gerade einmal 25 Hektar gibt es von der Rebsorte Pelaverga Piccolo – zum Glück auch bei Scarpa!
Die Piemontesische Landschaft ist reich an Entdeckungen. Das gilt nicht nur für die Natur, die Architektur und die ausgezeichnete Küche, sondern auch für den Wein und insbesondere für die Rebsorten. Dolcetto, Moscato, Barbera oder Nebbiolo kennt jeder. Aber was ist mit Freisa, Timorasso, Ruchè, Arneis oder Pelaverga Piccolo? De facto wären im Piemont seit dem Zweiten Weltkrieg sicher ein Dutzend Rebsorten ausgestorben, wenn sich nicht einige wenige Winzer ihrer angenommen hätten. Von dem Pelaverga Piccolo (es gibt auch einen Pelaverga ohne Piccolo) gab es in Verduno, wo sie ihren Ursprung hat, in den 1970er Jahren nicht einmal mehr einen Hektar. Im Jahr 2016 waren es sechs Hektar und heute sind es immerhin wieder 25, was immer noch ein Minimum ist. Aber für den Weinbau ist die Vielfalt wichtig, sonst landet er irgendwann dort, wo der Olivenanbau angekommen ist. Es werden immer weniger Sorten gepflanzt, und manche haben mit Viren zu kämpfen, so dass ganze Landstriche veröden. Es lebe also die Abwechslung, und bei Scarpa wird sie gepflegt. Der Pelaverga des bekannten piemontesischen Betriebs wächst auf kalkhaltigen, sandigen Böden in der Lage Monvigliero bei Verduno, umrahmt von Haselnussbäumen und Lavendelfeldern. Viel malerischer geht es nicht. 1,1 Hektar sind es hier, gepflanzt 1970 auf 350 Metern Höhe. Die Weinbereitung erfolgte durch eine zehntägige Maischegärung auf den Schalen in Edelstahltanks. Am Ende der alkoholischen Gärung wurde der Wein bis zum Abschluss der malolaktischen Gärung in andere Edelstahltanks umgefüllt, wo er acht Monate lang reifte, bevor er in Flaschen abgefüllt wurde.
Die Trauben wurden am 22. September 2023 von Hand gelesen. Es war ein warmes Jahr und der Wein besitzt eine Ausgewogenheit zwischen Fülle und Frische. Er präsentiert sich im Glas recht transparent und in leuchtendem Rubinrot, duftet nach Preiselbeeren, roten Johannisbeeren und Sauerkirschen, begleitet von Hagebutten, etwas Harissa und Mandeln.
Am Gaumen erscheint der Pelaverga fein und frisch, aber auch präsent und dicht und trotz seiner Transparenz mit viel Körper und Kraft. Es ist ein erstaunlicher Wein, den man unbedingt probiert haben sollte, denn er besitzt ein langes, würziges Finale mit einem angenehm präsenten Tannin. Er hat uns sehr gut zu Pizza mit leicht pikanter Salami, zu Wurstwaren und zu Risotto mit Aal geschmeckt. Kurzum: Dieser Wein liebt das Fett!
Ab sofort und bis 2028.
Der Pelaverga DOC Verduno von 2022 des Spitzweinguts Scarpa bietet ein maximal individuelles, unglaublich frisches und belebendes Trinkvergnügen!