Noch ein Riecine-Schatz: „Evo“, das „flüssige Gold“ der Toskana!
Cos’ è la tradizione? Was ist Tradition? Etwa wenn in einer Urkunde von 1112 ein Weingut namens „Riecine“ erwähnt wird und knapp 860 Jahre die zu diesem alten Gut gehörenden Ländereien wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden. Was natürlich nicht nur Wein, sondern auch Olivenöl impliziert! Denn es gibt im Grunde kein „echt-toskanisches“ Gut, dass nicht beiden kostbaren Flüssigkeiten huldigt. Und wenn man keine eigene Mühle besitzt, besinnt man sich eben besagter Tradition und übergibt diese Aufgabe vertrauensvoll an Piero Gonnelli, Eigentümer, CEO und Nachfahre eines Familienunternehmens, das schon 1585 Olivenöl produzierte und eine Ölmühle, Baujahr 1424, sein Eigen nennt. Dieser Oldtimer wird heute freilich nicht mehr zur Olivenölgewinnung eingesetzt – die Moderne hat spätestens Anfang der 1960er-Jahre Einzug gehalten und zwar in Gestalt aufwendiger Testreihen zur Erforschung und Verbesserung der Ölqualität. Was Lana Frank und den Ihren nur recht sein kann und sich wunderbar am „Evo“ von Riecine nachvollziehen lässt: Die grasig frische und im Ansatz leicht süßliche Coupage aus Ende Oktober 2023 geernteten Moraiolo-, Leccino- und Frantoio-Oliven duftet nach frisch geschnittenem Gras, Kräutern, Olivenblättern und Artischocken, etwas grünen Mandeln und Äpfeln und hinterlässt auch am Gaumen ein ganz vortrefflichen Eindruck: wieder Apfel, wieder Mandel (diesmal etwas reifer), noch leicht grüne Banane, pikante Pfeffernoten und ein balsamisch-herbes Finish. Grande!
Aus kleinster Produktion. Artisanales Olivenöl von weingutseigenen alten Olivenbäumen, für Liebhaber toskanischer Öle. Zu entdecken bei Pinard de Picard.