Barone Ricasoli
Antico Feudo della Trappola IGT Toscana, rosso 2021

Der vielseitige moderne Ricasoli, der so viele Toskana-Liebhaber begeistert.

Zugegeben, „Antico Feudo della Trappola“ hört sich ausgesprochen klassisch an. Doch wenn man den Wein dieses Namens erst einmal im Glas hat, merkt man schnell, dass es sich hier um einen modernen Toskaner handelt. Und wer, wenn nicht die Ricasoli, ist bekannt dafür, Klassik und Moderne kongenial zu verbinden? Kaum ein anderes Weingut der Toskana hat es so gut verstanden, ein fast tausend Jahre altes Erbe in die Neuzeit zu führen und dabei Weine zu erzeugen, die genau in diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne stehen, wie die Ricasoli. 1141 wurden die Baroni Ricasoli zum ersten Mal als Weinbau betreibende Familie erwähnt, und damit gehören sie zu den ältesten Unternehmen und Weingütern der Welt. Doch wer heute einen Wein wie den „Antico Feudo della Trappola“ probiert, der hat nicht den Eindruck, dass die Ricasoli irgendwann in der Zeit stehen geblieben seien – im Gegenteil. Der „Trappola“ ist ein moderner und äußerst erfolgreicher Klassiker, der seinen Namen aus einem „antiken Erbe“ bezieht, dem „Feudo Antico“, das die Ricasoli in Trappola bei Arezzo besitzen. Dort stehen Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Merlot auf 280 bis 480 Metern Höhe. Der Sangiovese wurzelt im sogenannten Albarese, einer besonderen Kalksteinart der Toskana, Cabernet und Merlot fußen im Lehmboden des Val d’Arbia.

Das Wetter im Jahr 2021 war eher ungewöhnlich. Trotz des Frostes im April, der Dürre in den Sommermonaten und der frühen Reife war die Qualität der gelesenen Trauben hervorragend. Sie wurden entrappt, um nach dem Einmaischen zwei Wochen lang im Edelstahl zu vergären. Der Ausbau erfolgte über acht bis neun Monate mehrheitlich in zweit- bis drittbelegten Tonneaux.

Für den 2021er Jahrgang hat sich Barone Francesco Ricasoli mit seinem Team für eine Cuvée von 60 % Sangiovese, 30 % Merlot und 10 % Cabernet Sauvignon entschieden. Der Wein besitzt eine angenehm kühle rote Frucht von Kirschen, Roten Johannisbeeren und jungen Himbeeren in Verbindung mit einigen wenigen Kirschkernen, Unterholz und Laub. Die früher etwas markanteren Noten von Holz und Vanille findet man diesmal nicht. Der Wein wirkt dafür saftiger und frischer als in 2019. Das zeigt sich auch am Gaumen, wo der Sangiovese eine klare Säure und Tanninstruktur beisteuert. Es ist eine Cuvée, die auch hier viel rote Frucht liefert, aber auch einen gleichsam kaubaren Gerbstoff, etwas Zeder und Grafit samt einer markanten Frische. Das ist ein Toskaner, der hervorragend zur italienischen Küche passt.

Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2030 und länger mit Freude trinken.