Ausdruckstarkes Debüt und 5.650 Flaschen für die ganze Welt!
92 Punkte – James Suckling
Wenn eine Familie, die sich seit knapp 1.000 Jahren dem Weinbau in der Toskana verschrieben hat, einen neuen Wein veröffentlicht, dann kann man nur gespannt sein. Und die Spannung hat sich beim ersten Probieren des „Castello di Brolio Sanbarnaba“ von 2020 schnell in Begeisterung entladen: Denn was Ricasoli in gerade einmal 5.600 Bordeauxflaschen und 50 Magnumflaschen abgefüllt hat, ist ein echtes Must-have!
Der Weißwein war schon lange ein Wunschprojekt, doch hat es Jahre gedauert, bis man die geeigneten alten Trebbiano-Rebstöcke ausgewählt hatte. Es handelt sich hierbei um eine tatsächlich außergewöhnliche Trebbiano-Rebe, die seit über einem Jahrhundert in den Weingärten des Castello di Brolio gedeiht. „Nach fast zehnjähriger Forschungsarbeit haben wir uns für eine zeitgenössische Interpretation der Trebbiano-Rebe von Brolio entschlossen und 2018 eine kleine Parzelle auf dem Anwesen Tarci mit Trebbiano Rebstöcken bepflanzt“, erklärt Francesco Ricasoli sein Engagement. Die Tradition besagt, dass genau auf diesem Anwesen, das auf über 400 Metern Höhe liegt, einst ein dem Apostel Barnabas geweihter Tabernakel errichtet wurde. Entsprechend wurde San Barnaba, dem Schutzpatron gegen Hagelschäden, dieser Weinberg und sein Wein gewidmet.
Für sich genommen wäre eine Trebbiano aus der Toskana noch nichts wirklich Besonderes. Doch auf Ricasoli hat man sich nicht nur um eine perfekte Klon-Selektion gekümmert, sondern auch für einen vergleichsweise ungewöhnliche Ausbau entschieden. Rund 40 % der am 25. September 2020 gelesenen und entrappten Trauben wurden mit den Schalen in Amphoren vergoren und ausgebaut. Die Amphoren bestehen aus „cocciopesto“, einem seit der Antike bekannten Estrich-Mörtel, der auch „opus signinum“ genannt wird. 30 % der Trauben reiften im Edelstahl und noch einmal 30 % in tonneaux aus zweiter und dritter Belegung.
Der „Castello di Brolio Sanbarnaba“ ist ein intensiver und gleichzeitig eleganter, vor allem aber charakterstarker Wein geworden. Man spürt hier den Willen, etwas Besonderes zu kreieren, das gleichzeitig klassisch wirkt. Der intensiv goldgelbe Wein duftet nach Wachs, etwas Honig, Akazienblüten, Kräutern und dem Saft und Schalen von Äpfeln, Quitten und Zitronen mit einem Hauch von Walnüssen. Am Gaumen wirkt der „Sanbarnaba“ angenehm saftig und herb, griffig und stoffig mit viel Extrakt. Es ist ein toskanischer Weißwein, der sich gleichzeitig mundfüllend und mundwässernd salzig präsentiert, seine Frische bis ins lange Finale zieht und ein deutliches Entwicklungspotential besitzt. Eine echte und üb er die Maßen gelungene Überraschung!
Ab sofort und bis 2034+.
„Castello di Brolio Sanbarnaba“ feiert sein Debüt! Der Trebbiano-Hundertprozenter von Ricasoli ist außergewöhnlich und ein echter Zugewinn!