Idealtypischer Brunello aus einem phänomenalen Jahrgang!
96/100 – Falstaff
95/100 – Parker Wine Advocate
19+/20 – Weinwisser
Casanova di Neri produzierte den Brunello mit der „eticchetta bianca“ erstmals 1978, ein Jahrgang, der, so wie es die Regeln des Consorzio vorsehen, ab dem 1. Januar des fünften auf die Ernte folgenden Jahres für den offiziellen Handel freigegeben wurde und daher erst 1983 auf den Markt kam. Der Wein löste schon recht bald einen regelrechten Hype um den new style Brunello aus. Traditionalisten bemängelten vor allem den Holzeinsatz, der das „wahre“ Gesicht des Sangiovese maskiere. Hätten Sie gewusst, was sie mit dem „Tenuta Nuova“ oder dem „Cerretalto“ erwarten würde, dann wäre manche Kritik deutlich leiser und nach entsprechender Bedenkzeit, das heißt Reifezeit, gar nicht erst geäußert worden. Bestes Beispiel: der 2019er-Jahrgang, ein nach Monica Larner, die für Robert Parkers Wine Advocate Italiens Weine verkostet, „highly successful vintage“, der nach zwei nicht ganz einfachen Jahren an die so klassischen wie transzendentalen, dabei früh schon zugänglichen 2016er anschließt: „2019 steht in puncto Exzellenz dem 2016er in nichts nach, aber in absehbarer Zukunft wird es keinen weiteren Jahrgang von solch umfänglicher Bedeutung und einheitlicher Qualität geben. Knapp, aber nicht ganz gleichwertig.“, so noch einmal Monica Larner. Noch etwas enthusiastischer äußerte sich James Suckling anlässlich seines jährlichen Brunello-Reports mit Blick auf 2019, dass man annehmen dürfe, dass die Region „einige der besten Brunello di Montalcino aller Zeiten“ hervorgebracht habe. Er zitiert unter anderem Federico Radi von Biondi-Santi: „Wir wünschen uns mehr Jahrgänge wie diesen. Nichts war schwierig. Die Trauben waren knackig, die Entwicklung der Textur des Tannins sehr schön. Der Abgang sehr tiefe und lange, dazu genau der richtigen Menge an Bitterkeit am Ende. Genau das, was Sangiovese sein sollte“.
Und so ziegt sich diese Rebsorte auch in Casanova di Neris klassischer „eticchetta bianca“: Hier brilliert sie nach kurzer Zeit im Glas jedenfalls mit einem konzentrierten, dichten, dabei ansprechend zugänglichen, herrlich vielschichtigen Bouquet – Beerenfrüchte (reife Himbeeren und Brombeeren) mit helleren Glanzlichtern (Johannisbeeren, etwas Granatapfel), florale Noten (Lavendel, ein Hauch von Rose) und Gewürze (Süßholz, grüner Kardamom) –, das sich zunächst von der Frucht hin zu Stein und Erdreich bewegt. Am Gaumen anfänglich wieder strahlende Beerenfrucht, dann bald die „Rückbesinnung“ bzw. Fokus auf die enorm straffe Struktur, ungemein griffiges („chewy“, schreibt James Suckling) Tannin und eine hinreißende Säure-Ader: „this is one of the best village Brunellos from Giacomo Neri and his family made so far.“ (Wine Advocate) – Weltklasse-Brunello!
Ab sofort bis sicherlich 2040+.