Pojer e Sandri
„Palai“ Müller-Thurgau, bianco 2022

Der Ausweg aus der Müller-Thurgau-Falle

Wirklich guten Müller-Thurgau ausfindig zu machen mag auf den ersten Blick in etwa so herausfordernd scheinen, wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. Wie gut, dass uns Fiorentino Sandri und Mario Pojer einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten und diese häufig unterschätzte Rebsorte in ungewohntem Glanz erstrahlen lassen. Etwa 100 Kilometer nördlich vom Gardasee in Faedo gelegen, vinifizieren die beiden mit dem „Palai“ (bereits seit 1975) einen spektakulär guten Müller-Thurgau. Dass uns dieser Wein so begeistert, liegt zum einen an den nahezu perfekten Voraussetzungen unter denen die Reben im sonnenverwöhnten Trentino wachsen und zum anderen an der Extraportion Leidenschaft, die die beiden Freunde Jahr für Jahr in ihr mittlerweile längst legendäres „Erstlingswerk“ (der „Palai“ war der erste gemeinsam vinifizierte Wein der beiden) einfließen lassen. Die in hochgelegenen (auf ca. 550 bis 750 Metern Höhe), südöstlich ausgerichteten Weingärten gewachsenen Trauben finden durch die Kombination von warmen, sonnenreichen Tagen und kühlen (die Säure erhaltenden) Nächten, perfekte Reifebedingungen vor. Ergänzt durch die detailverliebte Weinbergs- und Kellerarbeit von Fiorentino und Mario entsteht so ein Wein mit erfrischender Leichtigkeit und schier unbändigem Trinkfluss.

In der Nase zeigt sich der „Palai“ mit beeindruckender Frische und authentischen Aromen von Quitten, Pfirsichen, Nektarinen, grünen Äpfeln und floralen Noten. Am Gaumen spielt der „Palai“ seine Apéritif-Qualitäten aus, zeigt sich zugänglich und äußerst harmonisch. Ein leichter Körper, eine zitrische Säurestruktur und Pink-Grapefruit-Noten sorgen gemeinsam mit den aus der Nase bekannten Aromen für Eleganz und Finesse. Fein gezeichnet verweben sich ein Hauch Exotik und mandelige Töne in diesen Aromenteppich und lassen den Wein auch als Begleiter leichter Fisch- und Pastagerichte glänzen. Wer noch immer nicht an guten Müller-Thurgau glaubt, sollte diesem Wein unbedingt die Ehre erweisen!

Ab sofort bis 2026.