Strahlig-präziser Nosiola aus dem Trentino
Sollten Sie noch nie Nosiola getrunken haben, dann mag das durchaus an der geringen Verfügbarkeit dieser insbesondere in den Italienischen Provinzen Trentino und Verona vorkommenden Rebsorte liegen. Die mittlerweile nur noch auf insgesamt ca. 200 Hektar angebaute Rebsorte bringt in der Regel recht zitrische, aber säurearme Weißweine mit (den namensgebenden) Haselnussaromen („nocciola“ zu deutsch Haselnuss) hervor. Eine Ursache für die geringen Bestände an Nosiola-Reben könnte darin begründet liegen, dass Nosiola im Weinberg durchaus als divenhaft angesehen werden kann. Eine lange Reifeperiode samt frühem Austrieb und später Lese erfordern nicht nur Geduld, sondern erhöhen sowohl das Frühjahrsfrostrisiko als auch die Wahrscheinlichkeit eines Fäulnisbefalls im Herbst. Darüber hinaus zeigt sich Nosiola anfällig für echten Mehltau und liefert meist geringe Erträge. Warum es sich allerdings dennoch lohnt diese Rebsorte anzubauen, beweisen Fiorentino Sandri und Mario Pojer vom gleichnamigen Weingut Pojer e Sandri mit ihrem Nosiola.
Die Trauben für dieses Unikat stammen aus verschiedenen Höhenlagen (zwischen 300 bis 550 Meter Höhe) in der Gemeinde Faedo und werden sowohl auf kargem Vulkangestein als auch auf schluffhaltigen Kalkmergelböden kultiviert.
Die Nase des Nosiolas begeistert mit frischem Zitrusduft, grünfruchtigen Aromen und kühler, steiniger Würze. Nach einiger Zeit im Glas lassen sich auch die für Nosiola so typischen Haselnussaromen blicken. Am Gaumen gibt der Wein dann richtig Gas und zeigt sich in voller Zitruspracht. Mit für Nosiola untypisch frischer Säure rauscht der Wein wie ein Gebirgsbach über den Gaumen. Ein zartes Spiel aus grünen Äpfeln, viel Quitte, Zitronen, weißen Johannisbeeren, einer Prise Mandelblättchen und zartem Schmelz lässt den Wein beschwingt wirken und macht immer wieder Lust auf den nächsten Schluck.
Im Abgang zeigt der Nosiola auch wieder dezente Anflüge der berühmten (und gar nicht so sattsam bekannten) Haselnussaromatik, ehe er sich elegant verabschiedet. Ein präziser, Primärfrucht-betonter Wein, der eindrucksvoll beweist, wie frisch und eigenständig diese mittlerweile so selten gewordene Rebsorte schmecken kann.
Ab sofort bis 2027.
Pojer e Sandris Nosiola – ein präziser, fruchtbetonter Wein, der eindrucksvoll beweist, wie frisch und eigenständig Nosiola schmecken kann.