IT-BIO-013
Rarissimum und sicher einer der markantesten Weißweine Italiens!
Falls Sie noch nie etwas vom „Blatterle“ gehört haben, dann liegt das daran, dass diese Rebsorte so gut wie ausgestorben ist. Wegen ihrer bis heute ungeklärten Abstammung hat sie auch bis heute keinen Platz im italienischen Rebsortenregister gefunden, weshalb der Wein vom Nusserhof als „Vino da Tavola“ bezeichnet wird und „Bl.te.le“ heißt. Dass es die Sorte überhaupt noch gibt, ist Heinrich Mayr zu verdanken, dem streitbaren, aber herzensguten Winzer des Nusserhofs, der heute mit seiner Tochter Gloria das Weingut führt, das seit 1788 in Familienbesitz ist. Als er das Ruder übernahm, gab es nur noch einen Viertel Hektar der Sorte, die der Ampelograph Hermann Goethe 1878 als „Platterle“ beschrieben hatte. Mayr hegte und pflegte sie und baute nach und nach mit einer sélection massale etwas mehr davon an, so dass man im Jahrgang 2022 4.000 Flaschen erzeugen konnte.
Neben der leicht erhöhten Flaschenzahl gibt es aber noch eine weitere Veränderung. Hatten die Mayrs die Blatterle-Trauben zwischen 2010 und 2021 zu 100 % zwei Wochen auf der Maische gelassen, so ist es ab 2022 nur noch ein kleinerer Teil. Der Rest wird klassisch vergoren. Tatsächlich wirkt der Wein frischer, mineralischer und saftiger als bisher, auch wenn der Maischegäranteil noch deutlich spürbar ist. Das fängt schon bei der Farbe an, die man als goldgelb bezeichnen kann. Er duftet nach Schalen und Hopfen, nach Muskat und Rosenblüten, nach Wollwachs, Rosmarin, Kamille und Grapefruitschale. Hier ist ein ganz besonderer Wein entstanden, dessen durchschnittlich 30 Jahre alte Reben, die seit 1994 biologisch bewirtschaftet werden, im Schwemmlandboden des Flusses Eisack wurzeln. Nach der spontan eingeleiteten (Maische-)Gärung durfte der Wein zehn Monate im großen Holzfass und anschließend zehn weitere Monate auf der Flasche reifen. Der Wein ist mundfüllend, dicht, leicht ölig und besitzt eine eher dezente Säure. Es ist ein Wein, der leichtes Karamell und wiederum Wachs mit einer deutlichen Birnenfrucht bietet. Und obwohl die Säure so zurückhaltend ist, wirkt der „Bl.te.le“ frisch und voller Energie, was nicht zuletzt an seiner Mineralität liegt. Hatten wir schon geschrieben, dass dies ein wirklich besonderer Weißwein ist?
Ab sofort und bis 2032.
Der neue „Bl.te.le“ wird nur noch in Teilen auf der Maische ausgebaut. Der 2022er wirkt frisch, lebendig und mineralisch und immer noch einzigartig.