AT-BIO-402
Furmint aus der besten Lage von Sopron, dem Steiner!
Wie man einer Bürgerchronik aus dem Jahr 1680 entnehmen kann, wurden damals offenbar Weinberge um Sopron, gesprochen Schopron (der deutsche Name ist Ödenburg), klassifiziert und bewertet. Der „Steiner“ führte die Liste an und wurde damals zur teuersten Lage der Gegend. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hat Franz Weninger sen. schnell wieder die alten Kontakte nach Ungarn hergestellt. Schließlich war das früher eine ungeteilte Region, und es gab familiäre Bindungen rund um den Neusiedler See. Diese Kontakte führten dazu, dass die Weningers nach und nach einige Parzellen erworben haben, unter anderem auch im Steiner, dessen Ruhm allerdings verblasst war. Eine der Parzellen hat Franz R. Weninger jun. in 2017 auf Furmit umveredelt. Das heißt, dass die tief im Gneis und Glimmerschiefer wurzelnden Unterstöcke dort bleiben konnten und nur die Edelreiser ersetzt wurden. So konnte er 2018 schon die ersten Furmint-Trauben im Steiner lesen, und der jetzige 2021er ist sein vierter Jahrgang. Franz Weninger ist ein großer Liebhaber dieser uralten Sorte, die im Burgenland früher weit verbreitet war (sie galt als „Riesling des Ostens“), im Laufe der Zeit aber immer rarer geworden ist.
Der Furmint „Stein“ ist in 2021 ein rarer Wein, von dem gerade einmal 3000 Flaschen gefüllt wurden. Franz hat die Trauben direkt in 500-Liter-tonneaux gepresst, wo sie spontan gären konnten. Elf Monate lag der Furmint dann auf der Vollhefe im Fass, ohne geschwefelt zu werden. Erst beim Füllen wurden 10 mg/l hinzugegeben, also nur eine minimale Menge.
Der Wein, der ja vom Schieferboden stammt, wirkt farblich intensiver als der Furmint „vom Kalk“, und auch im Duft zeigen sich mehr Reifetöne, die animierend, charmant und geradezu umarmend wirken. Offen und einladend ist dieser Wein, und er präsentiert Noten von reifen Äpfeln, Birnen und Quitten, Salzzitronen und Dampfnudeln mit etwas Butter und Zimt. Dazu kommen steinige, an Silex erinnernde Noten, ferner ein Hauch von Rauch und Wollwachs. Am Gaumen breitet sich der Wein fächerförmig aus. Man könnte ihn mit seiner Mischung aus gelben Noten, Wachs, Zitrusfrüchten und feiner Würze fast ins Anjou stecken. Neben der Fülle, die aber immer klar konturiert bleibt, ist der lebendige, druckvolle Säurenerv präsent, der dem Furmint „Stein“ genau das richtige Rückgrat verleiht. So ist ein Wein mit großer Spannung und mit einem weiten Spannungsbogen entstanden, der vibrierend mineralisch und salzig schmeckt und die Größe dieser Sorte und der Lage unverfälscht an den Gaumen bringt.
Ab sofort und bis 2028.
Weningers Furmint „Stein“ 2021 ist ein komplexer und gleichzeitig lebendiger Wein, der die Größe der Sorte und der Lage unverfälscht ins Glas bringt.