AT-BIO-402
Ein nicht alltäglicher Jedentag-Wein – Trinkfreude pur!
„Ponzichter“, also Bohnenzüchter, so wurden die deutschsprachigen Weinbauern durchaus leicht spöttisch und mit einem Kopfschütteln von den ungarischen Kollegen genannt, da sie gerne Bohnen in Mischkultur zwischen die Weinreben pflanzten. Diese Mischbepflanzung ist aber nicht nur eine spleenige Idee für einen Nebenerwerb durch Gemüseanbau, sondern sorgt für eine bessere Bodengesundheit durch diversere Bepflanzung und eine Art Naturdüngung, da die Bohnen den Stickstoffeintrag im Boden fördern, was sich positiv auf das Rebwachstum auswirkt. Da es zu den Prinzipien von Franz Reinhard Weninger gehört, die Dinge, die er tut (oder lässt), zu hinterfragen und eigene Wege zu gehen, ist dieser Name, eine Reminiszenz an den Eigensinn der Vorfahren, ideal für seine Solera, bei der den Wein aus dem Vorjahr mit dem aktuellen Jahrgang cuvéetiert. Der Sortenmix ist dabei nicht jedes Jahr gleich, sondern variiert in seiner Zusammensetzung. Für den jüngsten „Ponzichter“ wurden Zweigelt, Blaufränkisch und Syrah Teil der aromatischen Zeitreise. In früheren Runden waren auch Pinot Noir und Cabernet Franc am Start, deren aromatisches Vermächtnis sich aber auch heute noch durchaus erahnen lässt. Die Trauben, die neu hinzugekommen sind, stammen aus österreichischen und ungarischen Lagen, natürlich alle biologisch und nachhaltig bewirtschaftet. Sie werden teils eingemaischt, teils als Ganztrauben vergoren. Ausgebaut wird nach der Spontanvergärung in alten Eichenfässern bevor dann ohne Filtrierung oder Schönung und mit nur leichter Schwefelgabe der Verschnitt mit dem Vorjahreswein stattfindet. Ganz gleich wie man das Ergebnis nun nennen will, ob Zech-, Trink-, Feier- oder Partywein oder („vornehm“ französisch) vin de soif, der „Ponzichter“ ist pure Trinkfreude im Glas. Und ein gar nicht alltäglicher Jedentag-Wein!
In einem dunklen, leicht trüben Schwarzkirschrot lässt er eine herrlich frische Aromabombe in der Nase platzen: Brom- und Blaubeere, Kirsche und roter Pfirsich, dazu kommen leicht balsamische Aceto-Noten und die Würze eines Kiefernwalds im Sommer. Am Gaumen packt eine frische Sauerkirsche munter zu, danach melden sich auch die anderen Früchte wieder. Richtig Freude macht der Wein leicht gekühlt (13–14 °C), da er so seine perfekte fruchtige Frische entwickelt (die feinen Tannine geben ihm eine knackige Kante). Etwas Luft schadet ihm nicht, er gewinnt noch etwas mehr Breite und Tiefe, und die Aromen von Cranberrys und getrockneten Beeren erwachen. Ein belebender und erfrischender Roter, der das ganze Jahr hindurch großen Spaß macht und ideal für gesellige Runden mit rustikalem Speckbrett und gutem Brot, frischer Butter, eingelegtem Gemüse, Bohnensalat (natürlich!) und Bergkäse auf dem Tisch. Besonders angenehm ist auch, dass man bei dem freundlichen Preis durchaus in Kisten und nicht Flaschen denken kann …
Ab sofort bis 2027.
Weningers „Ponzichter“ (Pinot Noir, Zweigelt) ist ein grenzüberschreitender Wein aus dem Burgenland und aus Sopron mit frischer saftiger Frucht und Würze.