AT-BIO-402
„Wösch“ wie von einem anderen Stern!
„Seit 2009 sehen wir Welschriesling mit anderen Augen. Inspiriert von unseren Besuchen in kleinen ungarischen Kellern, versuchen wir einen anderen Stil für diese Sorte zu finden. Ein Stil, welcher auch vor hunderten von Jahren möglich gewesen wäre.“, schrieb Franz Weninger erklärenderweise vor Jahr und Tag. Diese Sicht mit „anderen Augen“ bzw. das Resultat derselben war in stilistischer Hinsicht alles andere als brav! Daran hat sich bis heute wenig geändert. Angesichts dessen, dass Welschriesling („Wösch“) lange nur als flankierende Maßnahme (wenn überhaupt) zur Bretteljause wahrgenommen wurde, weil er entsprechend kaltvergoren und auf Frucht getrimmt als Wein für die Masse (welche?) herhalten musste, eine ganz wunderbare Tatsache! Die Trauben für den Weningers „Saybritz“ stammen aus einem Weingarten seiner Großtante Emma Schürmann am Eisenberg, die über 40 Jahr alten Reben wurzeln in einem recht kalkhaltigen Ton-Lössboden, unter dem blau-grüner Schiefer liegt. Sie werden in offenen Bottichen spontanvergoren und dann neun Monate im Holz ausgebaut. So weit so im Grunde unspektakulär. Im Glas allerdings dann Autorenkino vom Ambitioniertesten! Süßholz, Rauch, Salzzitrone, Kräuterwürze, Phenole, komplexeste Eleganz, Länge, grip und nochmals grip und distinkte Säure: fulminant!
Ideal wohl ab 2026, dann bis 2035+.