AT-BIO-402
Großartig gereifter Riesling aus einer der Toplagen des Kamptal – Finesse und Eleganz in potenzierter Form!
Der Sorte Riesling wird gemeinhin ein hohes Reifepotenzial zugesprochen. Die stabile Säure in Verbindung mit der aromatischen Vielfalt und der Fähigkeit der Rebsorte, das Terroir in sich aufzunehmen und bilderbuchhaft in Wein zu übersetzen, sind legendär. Dennoch hier mal eine These: Wir trinken alle zu wenig richtig schön gereiften Riesling! Mal ist die Neugier zu groß, die frisch erworbenen Preziosen gleich mal zu probieren, was nur allzu verständlich ist. Und wenn diese dann auch noch genauso gut schmecken, wie erhofft oder wie beim Winzer erlebt, dann reduziert sich die Lebenserwartung der Flaschen meist drastisch. Was wirklich extrem schade ist, denn so verpassen wir meist eine maximal spannende Entwicklung. Umso mehr sind wir unserem genialen Winzerfreund Hannes Hirsch aus dem wunderbaren Kamptal dankbar, dass er uns mit einer Allokation seines 2017er-Rieslings aus dem Heiligenstein versorgt hat – eine der Toplagen der Region, ein Wein der jetzt einfach fantastisch ist. Der einen Höhepunkt erreicht hat, aber sicherlich noch ein paar weitere Jahre großartig reifen wird. Diese weiteren feinstofflichen Prozesse zu begleiten, wird eine reine Freude sein. Aber erst einmal ein kurzer Rückblick: Das Jahr 2017 startete im Kamptal mit einem sehr kalten Januar, das Frühjahr war wechselhaft, nach drei sommerlich heißen Wochen im Juni brachte der Juli mildes Wetter und Niederschlag. Die Ernte begann früh, Ende September war die Lese für den Riesling aus dem Heiligenstein bereits abgeschlossen. Der Jahrgang gilt gemeinhin als saftig und würzig – was wir nur bestätigen können. Die nach Süden und Südwesten ausgerichtete terrassierte Hanglage Heiligenstein ist von einem besonderen geologischen Aufbau geprägt. Die bis an die Oberfläche tretenden Gesteine bestehen aus rotbraunen Sandsteinen, die reich an Feldspat sind. Die Ablagerung der etwa 250 bis 280 Millionen Jahre alten Sedimente erfolgte in Seen, Tümpeln und periodisch aktiven Flussläufen. In der Lage lassen sich heute noch Reste versteinerter Pflanzen und Gerölle vulkanischer Quarzporphyre finden – kurz und gut: Das Terroir ist ziemlich spektakulär! Nach der selektiven Handlese folgte eine schonende Ganztraubenpressung, vergoren wurde mit natürlichen Hefen und ohne Temperaturkontrolle, Ausbau dann im Edelstahl und im großen Holzfass. Der 2017er duftet fein nach kandierter Zitronenschale, Kerzenwachs, etwas gedörrte Ananas kommt dazu, aber auch eine Spur Ingwer, ein Spur Jasmin und Pfirsichkern sind dabei, genauso wie ein Hauch Petrol, das ist alles delikat und vielschichtig. Am Gaumen dann eine wunderbar eingebundene Säure, herrlich saftige, süße Mandarine, reife Grapefruit, das hat ganz viel Zug und Kraft, alle Elemente vereinigen sich hier zu einem perfekten Amalgam aus Frucht, Schmelz und Mineralität, der Heiligenstein ist richtig lang und druckvoll. Das ist ein großer Riesling auf seinem Topniveau – was für ein exquisiter Genuss!
Ab sofort und bis 2030.
„Dieser Wein verdankt seinen Charakter sowie die elegante und präzise Struktur dem Wüstensandstein mit vulkanischen Bestandteilen.“ (Weingut Hirsch)