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„Riff“ – Sauvignon Blanc der Extraklasse! 94+ Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE
Das ist nun also der Ort, an dem alles begann – die große Erfolgsgeschichte der Familie Tement, die heute zu den besten Erzeugern in Österreich gehört, mindestens. Nicht wenige halten Tement sogar für den besten Betrieb in Austria, wahrscheinlich haben sie nicht ganz Unrecht. Und weil Josef Tement, der Begründer der Winzertradition in der Familie, im Ried Grassnitzerberg in den 1950er Jahren die ersten eigenen Reben gepflanzt hat, hegen und pflegen seine Nachfahren diese Lage seitdem mit ganz besonderer Hingabe. Das machen sie um so lieber, weil sie wissen, dass es sich bei dem Ried um etwas ganz Besonderes handelt: Die geschlossene Kessellage befindet sich auf einer Höhenlage zwischen 330 und knapp 400 Metern mit süd-südöstlicher Ausrichtung. Die nach Richtlinien des Bioanbaus bewirtschafteten, im Schnitt 35 Jahre alten Reben wachsen auf sandig-lehmigen Korallenkalkverwitterungsböden, die urzeitlichen einem Meer entspringen, das vor 15 Millionen Jahren die Südsteiermark prägte – weshalb die Riede den Zusatz „Riff“ trägt. Geprägt ist die Lage zudem von einer starken Nachtabkühlung, die dafür sorgt, dass die Reben langsam reifen, so behalten die Trauben ihre Frische. Der „Riff“ wird spontan vergoren und im großen Holzfass ausgebaut, wo er 28 Monate lang auf der Feinhefe lagert – ein Langstreckenausbau für einen Langstreckenwein mit extrem großer Spannung und enormen Reifepotenzial. Bereits der Duft ist von jener jodig-salzigen Mineralität geprägt, die den „Riff“ so einzigartig macht. Limette ist dabei, etwas Orangenzeste, zarter Rauch, aber vor allem steinig-mineralischer Druck, heißer Stein und viel Kräuterwürze mit Minze, alles kompakt und verdichtet. Um es klar zu sagen: Eine liebliche Nase geht anders. Das ist wilder, kraftvoller Terroir-Ausdruck, das ist Powerplay, das sich am Gaumen beeindruckend fortsetzt. Getragen von einer lebendigen Säure entfaltet der „Riff" eine fast mitreißende Dynamik. Etwas Zitrusfrucht kommt auf, dann aber eine große Welle Mineralität, am Schluss weißer Pfeffer und Jod – der Wein strotzt vor delikater, transparenter Kraft, viel mehr Ausdruck geht kaum. Viel mehr Reifepotenzial übrigens auch nicht. Deshalb ein Tipp: Den Wein in diesem Stadium bitte dekantieren. Und, ganz wichtig: Unbedingt ein paar Flaschen für das nächste Jahrzehnt weglegen. Dieser Wein ist jetzt schon groß, es wäre aber keine Überraschung, wenn er in zehn Jahren zu einem Giganten heranreifte.
Ab sofort bis sicherlich 2037.
Tements Sauvignon Blanc „Riff“ aus dem Grassnitzberg von 2020 besticht durch ungefilterte Mineralität, enorme Komplexität und atemberaubende Dynamik!