AT-BIO-402
Ein straffer Spitzenwein mit glasklarem Terroir-Ausdruck – und ein genialer, extrem hochwertiger Speisenbegleiter!
95/100 – Vinous
Heute kann man sich das gar nicht mehr so richtig vorstellen, aber als Bernhard Ott das Familienweingut mit der Ernte 1993 recht plötzlich übernehmen musste, war die Weinregion Wagram noch weit davon entfernt bekannt zu sein. „Das Gebiet“, so erinnert sich der Grüne-Veltliner-Spezialist, „hieß damals noch Donauland Carnuntum, hatte keine klare Aussage und war dementsprechend unbekannt. Zusammen mit Karl Fritsch, einem der Pioniere des Wagram, ergriffen wir die Gelegenheit, das Gebiet neu zu definieren.“ Klingt jetzt natürlich viel einfacher, als es damals war. Manchmal ist es aber interessant, sich diese Geschichte und die Ursprünge der Weingegend am Wagram – das Wagram ist eine vom Löss dominierte Geländestufe, die vor vielen Millionen Jahren entstanden ist – noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, um zu verstehen, welche unglaubliche Entwicklung diese Region genommen hat. Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hatte Bernhard Ott, der mit seinen Lagenweinen das Potenzial der Gegend eindrucksvoll unter Beweis stellt. Eine seiner neuesten Einzelabfüllungen ist die Ried „Brenner“ aus Feuersbrunn. Erst 2021 hat der Bernhard Ott diesen Wein erstmals abgefüllt. Angesichts des Namens ist es wenig überraschend, dass es sich bei diesem Gewann um eine besonders heiße Lage handelt. Umso wichtiger ist es, dass die bis zu 50 Jahren alten Rebstöcken ihre Kraft und ihren Geschmack ganz tief aus dem vom Löss dominierten Boden holen. Mit anderen Worten: Mineralität ist garantiert! Gelesen wird natürlich von Hand, die Maischestandzeit – Bernhard Ott verzichtet übrigens darauf, die Beeren zu entrappen – liegt bei etwa acht Stunden, danach kommt eine besonders schonende Korbpresse zum Einsatz, der Ausbau erfolgt in Eichenholzfässern der herausragenden Küferei Stockinger. Der Wein duftet fein nach Orangenblüte, reife Zitrusfrüchte zeigen sich, dann aber auch Minze und Lavendel, der Duft geht mit dem Luftkontakt immer mehr auf, Rauch kommt dazu, dann steigert sich die feine Mineralität, da ist heißer Stein, das flirrt richtig. Am Gaumen dann eine feine Säure, packend, hochwertige Phenole sorgen für Volumen, das ist delikat und dicht, klar sind da auch ein paar helle Früchte, aber vor allem erleben wir einen ziemlich beeindruckenden mineralischen Zug, das ist salzig und würzig, das schiebt wunderbar. Ein fantastischer Wein mit großer Zukunft!
Ab sofort bis 2035.
Bernhard Otts mineralisch-salziger Grüner Veltliner Ried „Brenner“ aus Feuersbrunn von 2023 ist ein straffer und präziser Terroir-Wein.